denkste: puppe / just a bit of: doll | Bd.3 Nr.1.1 (2020) | Rubrik: Fokus
Catherine Frèrejean
Focus: Puppen/dolls like mensch – Puppen als künstliche Menschen
Focus: Dolls/puppets like mensch – dolls/puppets as artificial beings
Abstract:
Innerhalb der Dada-Bewegung enthüllt das mechanische Objekt gesellschaftliche Probleme
und Identitätskrisen. Künstler der Avantgarde wie Francis Picabia und Hannah
Höch verwenden das Motiv der Maschinenfrau, um sowohl ihre individuelle Beziehung
zum Status von Frauen als auch die sozialen Veränderungen ihrer Zeit zu
projizieren.
Im Beitrag werden zwei unterschiedliche dadaistische Perspektiven aufgezeigt, die auf
einen
transnationalen Diskurs über die Wahrnehmung von Geschlecht und Gesellschaft im
frühen 20. Jahrhundert hinweisen. Bei Picabia geht es um die Sicht eines französischen
Künstlers in den Vereinigten Staaten während des Krieges und bei Höch um das Selbstverständnis
einer deutschen Dadaistin im Nachkriegs-Berlin. Die komparative Analyse
der beiden Dadaisten fokussiert das Motiv der Maschinenfrau in der Kunstgeschichte und
analysiert
dessen unterschiedliche Konnotationen aus einer Genderperspektive.
Schlagworte: Verdinglichung; Geschlechterkampf; Dadaismus; Maschinenfrau
Zitationsvorschlag: Frèrejean, C. Francis Picabia Und Hannah Höch: Die Sexualisierte Maschinenfrau – Zwischen Projektion Und Anspruch. de:do 2020, 3, 48-56. DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/5594
Copyright: Catherine Frèrejean. Dieser Artikel ist lizensiert unter den Bedingungen der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.(https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de).
DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/5594
Veröffentlicht am: 20.10.2020
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Das Bild des Automaten, der Maschine und der Puppe wird von manchen
avantgardistischen Gruppen wie dem Dadaismus als Figur eines
Paares
bzw. als Teil des Geschlechtsaktes repräsentiert. Integriert ist
der sexualisierte mechanische Körper somit in eine technologische Welt, die von
Werbung, Medien sowie Konsum definiert ist. Insbesondere in den dadaistischen
Werken wird der Körper zu einer Maschine der Liebe, des Orgasmus, der Fortpflanzung
und ist gleichzeitig ebenso ein Objekt von Utopien, Dystopien, Lust,
Angst und Instabilität.
Die Darstellung sexueller Beziehungen als Ausdruck eines mechanischen
Verhältnisses spiegelt einerseits eine Hinterfragung und Kritik der Geschlechterrollen
wider, andererseits aber auch die Zerbrechlichkeit der Maskulinität.
Obwohl das Konzept der Maskulinität sowohl soziale Macht wie auch nationale
Werte (wie beispielsweise Stärke) symbolisiert, gilt sie oft auch als fragil und
wird bekämpft und endlos auf die Probe gestellt (vgl. Mosse 1997; Söll 2015). Das
Umschwenken bestehender Gesellschaftsordnungen nach Kriegen, aber auch
langfristige gesellschaftliche Prozesse wie Industrialisierung, Urbanisierung,
Emanzipation von Frauen oder Migration führen häufig zu einer Schwächung
männlicher Hegemonie (Surkis 2007). Die Wahrnehmung dieser Veränderungen
und die damit verbundene Angst vor sozialen Umbrüchen führen infolgedessen
zu einer Ablehnung der emanzipierten Frau durch Männer (Mosse 1997, 107).
Diese Zurückweisung einer Gleichheit der Geschlechter signalisiert wiederum
das Ausmaß der Anfälligkeit und Prekarität, wenn sich männliche Geschlechtszugehörigkeit,
und ambivalente Konzepte von Männlichkeit verbinden.
In diesem Diskurszusammenhang jonglieren die Maschinenfrauen des
Dada-Künstlers Francis Picabia zwischen gegensätzlichen und erotischen Projektionen
eines künstlichen weiblichen Körpers. Seine Werke Portrait eines
amerikanischen
Mädchens in einem Zustand der Nacktheit (Portrait d’une jeune
fille dans l’état de nudité) (1915) Amerikanerin (Américaine) (1917) und Hier
die Frau (Voilà la femme) (1915) spiegeln eine Form der Technophilie wider,
die eine imaginäre Vision des Dadaisten gegenüber dem weiblichen Geschlecht
hervorbringt.
Im Gegensatz zu Picabia vermittelt der Körper als mechanisches
Objekt bei der Dadaistin Hannah Höch eine gesellschaftliche Kritik der Rolle
der Frau in der Zwischenkriegszeit in Deutschland. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit
steht ein Identitätsbegriff, der die Probleme der Geschlechterverhältnisse in der Berliner Gesellschaft der 1920er Jahre anspricht und aufdeckt (vgl. Goody
2007). Das Motiv der Puppe, die Marionette oder der Automat gelten als fixiert,
unbeweglich und manipulierbar und werden so zum Symbol der patriarchalischen
Herrschaft über die Frau (Dech 1991, 30). Die Collage Das Schöne Mädchen
(1920) von Hannah Höch besteht aus Elementen, die dem Objekt ‚Frau‘ von
Picabia
durchaus ähnlich sind. Ganz anders steht jedoch in einem divergierenden
Diskurs bei Höch der dringende Wunsch nach Emanzipation und Befreiung von
der männlichen Dominanz.
Die mechanischen Frauen des französischen Dada-Künstlers und die „Neue
Frau“ der deutschen Dadaistin implizieren somit unterschiedliche Fragestellungen
aufgrund ihres jeweils männlichen oder weiblichen Blicks sowie auch hinsichtlich
unterschiedlicher nationaler Kontexte. Kapitalisierung, technologische
Modernisierung und die generelle Globalisierung westlicher Gesellschaften sind
hingegen Phänomene, die dem kreativen Anspruch von Dada gemeinsam sind,
unabhängig davon ob sie sich auf New York oder Berlin beziehen.
Die hier vorgelegte Vergleichsstudie zwischen der Ikonographie in Picabias
New Yorker Dada-Zeit und in Höchs Collage Das Schöne Mädchen arbeitet zwei
unterschiedliche Blickwinkel auf die Darstellung dieses sexualisierten Körperbildes
heraus. Ziel der Analyse dieses Themenschwerpunktes ist es, visuelle und
thematische Korrespondenzen zusammenzustellen, um sowohl Ähnlichkeiten
als auch Dichotomien zu akzentuieren. Dieser zweigeteilte Zugang soll einerseits
die gemeinsamen Ursprünge, Einflüsse und sozialen Phänomene erläutern und
andererseits die Heterogenität in der Behandlung dieses Themas der künstlich
technisierten Frau erfassen.
Die Ursprünge der Darstellung des sexualisierten mechanischen Körpers sind vielfältig und verdeutlichen die gesellschaftlichen und industriellen Umwälzungen der USA und Frankreichs zwischen 1913 und 1920. Picabia reiste das erste Mal 1913 nach New York, um an der Armory Show1 teilzunehmen (Bot 1968, 192). Mit seinem Aufenthalt tauchte er ein in die überdimensionale Stadt New York, die geprägt war von Geschwindigkeit, Lärm, Schmutz, oberirdischen Bahnen und Wolkenkratzern. Die Metropole stand für Elektrifizierung, Leuchtreklamen waren das Symbol des Broadways und wichtige Umwälzungen kennzeichneten die Arbeitswelt, wie z.B. 1913 die Einführung der Fließbandproduktion durch Henry Ford (Jones 2004, 183). Für Picabia entsprechen die Urbanisierung, die Rastlosigkeit des Alltags, die Rationalisierung der Lebensweise der Definition von Modernität. Die von der amerikanischen Kultur geprägten Werke weisen jedoch auch Elemente der französischen Avantgarde auf. Der künstlerische und theoretische Austausch zwischen den Mitgliedern der „Section d’or“2 und Gruppen aus dem Kontext der europäischen Kunst der Vorkriegszeit, bildeten einen fruchtbaren Nährboden für die Entwicklung der mechanischen Thematik (Camfield 1972, 16). Das Motiv der Objekt-Frau ist dabei den Arbeiten von Picabia inhärent. Es sind bei ihm keine Cyborgs, Hybriden, Puppen oder Figuren mit menschlicher und mechanischer Hülle, sondern reale Gegenstände oder imaginäre Maschinen (vgl. Christians 1980). Die funktionale Wahrnehmung des Körpers ist Teil einer sexuellen Sprache, die durch Suggestion von Bewegungen, das Vorhandensein von Löchern, die Farbauswahl der mechanischen Objekte und die jeweiligen Titel erzeugt wird. Die Komposition von Geschlecht und Sexualität, die an ein mechanisches Subjekt angepasst ist, umrahmt die intime Beziehung und den weiblichen Körper in einer technischen Rationalität.
Abbildung 1: Francis Picabia: Portrait d’une jeune fille américaine dans l’état de nudité (Portrait eines amerikanischen Mädchens in einem Zustand der Nacktheit) 1915
Im Portrait eines amerikanischen Mädchens in einem Zustand der Nacktheit zeichnet Picabia eine Analogie zwischen dem amerikanischen weiblichen Körper und dem mechanischen Objekt, indem er ein Werbeplakat für ein „Red Head Priming Plug“ als Modell nimmt ( vgl. Abbildung 1).
Die Zündkerze bildet ein visuelles Zeugnis eines Amerikanismus, der sich
mit technologischem Können und fordistischen Produktionsmethoden verbindet.
Das Wort FOR-EVER verleiht dem elektrischen Objekt, dem amerikanischen
Mädchen, einen ewigen und funktionalen Charakter. Das Etikett „FÜR IMMER“;
verspricht eine kontinuierliche Produktionstätigkeit. Der Hinweis auf die
Nacktheit der Figur verstärkt sich auf dem Objekt, da es wie eintätowiert wirkt.
Die Leistung und das Weiterbestehen, das dieses Werk charakterisiert, sind ebenfalls
Teil des Prozesses der Erotisierung der Frau durch die Maschine.
Die Worte „jung“ und „Mädchen“ verstärken die Verbindung zwischen
Nachhaltigkeit und Jugend. Die amerikanische Körperkultur wird zu einer persönlichen
Pflicht oder sogar zu einer Mission für die Gemeinschaft, ein starkes
und gesundes Volk zu werden (Giese 1925, 70). Die Begriffe Jugend und Leistung
sind Teil eines Frauenideals, das einem jungen, dynamischen und zugleich amerikanischen
Körper zu Beginn des 20. Jahrhunderts entspricht. Das „Flapper Girl“3
ist eines der Phänomene der zwanziger Jahre, wobei schon ab Anfang des 20.
Jahrhunderts
Frauen im urbanen Umfeld immer aktiver und sichtbarer werden (ebd., 225). Der Körper des Mädchens gilt als athletisch und jung mit schmalen Hüften,
langen Beinen, angepasst an das moderne Leben (Cowan 2005, 272).
Indem Picabia seine Figur mit Strom, Zündung und Wärme verbindet,
schreibt er dem jungen Mädchen ein verführerisches Verhalten zu. Die Zündkerze
vermittelt ein idealisiertes Bild der Amerikanerin als aktive, erotische Frau.
Dieses Charakteristikum der Objekt-Frau betont den dominanten und überlegenen
Status der Mechanik. Mehr als nur eine Zündkerze, wird sie zu einer Fantasie-Projektion, die mit der Darstellung einer optimalen Technik kombiniert wird.
Soziale, wirtschaftliche und technologische Einflüsse spielen bei der Auswahl
des Objekts eine zentrale Rolle, wobei diese durch eine erotische Projektion ergänzt
werden, die wiederum für eine sexualisierte Repräsentation der amerikanischen
Frau als übermächtige, ewig bestehende steht.
Abbildung 2: Francis Picabia: Américaine (Amerikanerin) 1917
Als Sinnbild der amerikanischen Frau entscheidet Picabia sich in seinem Werk
Amerikanerin für das Motiv der Glühlampe (vgl. Abbildung 2).
Die Glühbirne ist ein industrielles, reproduzierbares, elektrisches Objekt,
das mit der Elektrifizierung der Städte verbunden ist. Dieses „elektrische Porträt“
impliziert somit eine Humanisierung des Objekts. Die runde Form der Glasblase
erinnert sowohl an die Kurven des weiblichen Körpers als auch an das männliche
Geschlecht durch die phallische Form des Lampensockels (Jones 2004, 155). Im
Gegensatz zum Bildnis des amerikanischen Mädchens ist die Glühbirne transparent
und beinhaltet ein Spiel von Reflexionen
und Kontrasten. Durch einen Spiegeleffekt
werden die Wörter Flirt/Scheidung gegenübergestellt.
Wie eine Kristallkugel deuten diese
Worte auf ein gnadenloses Schicksal hin.
Diese beiden Begriffe werden konfrontiert mit
dem des Vergnügens und der Verführung, bei
einem Scheitern der Beziehung oder einer offiziellen
Trennung. Indem Picabia „Flirt“ und
„Scheidung“ mit einer Amerikanerin verbindet,
definiert er einen Stil weiblichen Liebeskonsums,
der auf Liebesspielen und Untreue
basiert. Das ist somit seine Interpretation des
Sexuallebens der Amerikanerin, die er als
Frau ohne Bindungen bzw. als „Herzensbrecherin“
betrachtet.
Im Gegensatz zum Portrait eines amerikanischen
Mädchens im Zustand der Nacktheit,
das die kontinuierliche Leistung einer
unerschütterlichen Jugendlichkeit suggeriert,
wird die Amerikanerin durch ein fast leeres,
fragiles Objekt symbolisiert, das die Begriffe Sexualität und Kurzlebigkeit vereint.
Dieses Werk hat zwar ein offensichtliches erotisches Potenzial, aber es erzeugt
einen Bruch, einen Stillstand in der Suche nach Vergnügen während des
Koitus. Die Erotisierung und Repräsentation der Amerikanerin als ein kleines,
anonymes, verführerisches und funktionales Objekt entlarvten jedoch eine ganz bestimmte männliche Einstellung gegenüber dem Körper einer Frau. Indem er
diesen Archetypus der modernen aktiven Frau durch das Prisma von Sexualität
und technologischer Innovation veranschaulicht, weist der Dada-Künstler dem
weiblichen Geschlecht den Status als Exponat oder Konsumobjekt zu.
Abbildung 3: Francis Picabia: Voilà la femme (Hier ist die Frau), 1915
Die Maschinenfrauen in Picabias Werken verbinden eine bestimmte Form der
Fetischisierung des mechanischen Objekts mit männlicher Verunsicherung angesichts
gesellschaftlicher Veränderungen. Hier ist die Frau kristallisiert männliche
Ängste um Geschlecht und weibliche Sexualität (vgl. Abbildung 3).
Form und Öffnungen auf beiden Seiten
der roten Oberfläche erinnern an die Anatomie
des weiblichen Geschlechtsorgans. Die Maschine
vermittelt eine gewisse Aggressivität,
die durch die kantigen, geometrischen Formen
und die Farbauswahl betont wird. Die Kombination
aus warmen und kalten Farbtönen leitet
den Blick des Betrachters in das Herzstück
der
Maschine.
Im Vergleich zu den Porträts der Amerikanerin
ist die Figur nicht mehr ein kleines,
gefertigtes, funkelndes, massenproduziertes
Objekt, sondern eine bedrohliche, überwältigende
und feindliche Maschine. Die Vorstellung
einer „Ankunft“, die sich im Wort „voilà“
andeutet, könnte mit dem Phänomen der so
genannten „Neuen Frau“ bzw. genauer gesagt:
mit der Vorstellung weiblicher Emanzipation
übereinstimmen. Die Umwälzungen der Geschlechterrollen
implizieren einen wachsenden
Aktivismus, der den Frauen zugutekommt, die
eine neue Rolle in der Gesellschaft innehaben.
Fritz Giese beschreibt die Geschlechterverhältnisse in den Vereinigten Staaten
im Vergleich mit Europa als gleichberechtigter, da Frauen eine aktivere Rolle in
der öffentlichen Gemeinschaft einnehmen:
„Die rohen Zeiten sind vorüber. Der Geschlechterausgleich ist zahlhaft gesichert. Aber bis dahin hat das weibliche Element den Vorteil aus der Situation gezogen. Aus dem Staate mit Männerrecht wurde ein Frauenstaat. Ein Gebilde in dem die Frau entscheidenderen Einfluß nehmen kann als anderswo.“
„Nicht der Schoßhund, wie bei der Französin, nicht die Puppe, wie bei der Deutschen, konnte hier ein Sinnbild werden. Es war der wehrhafte Degen, es war das Aggressive der selbstständigen Amerikanerin, die gegen ihresgleichen ebenso wie gegen den Mann ihre Position verteidigt. ...Wie anders hier in Europa!“ (Giese 1925, 105).
Über die Repräsentation der Amerikanerin als eines „girl“ hinausgehend bezieht Picabia sich hier auf das weibliche Geschlecht als Ganzes, das er visuell mit Modernität und Technik in Verbindung bringt. Die sexuelle Befreiung der Frau ist mit sozialer Emanzipation verbunden und beide, Frau und Emanzipation, werden als Bedrohung wahrgenommen. Das weibliche Geschlecht nimmt die Form einer weiblichen Maschine an, einer Neuen Frau, die sich durch eine explizite und dominante Sexualität auszeichnet. Die Verbindung zwischen Rohr und Öffnung wird von einem Vakuum bewohnt, das diese Maschine dysfunktional und nutzlos macht. Durch die Tatsache, dass Picabia die Sexualität der Frau abwertet und sie sogar als unabhängiges Lustobjekt diskreditiert, stellt er sich als Mann über das weibliche Geschlecht. In Bezug auf die Frage der männlichen Ängste vor der Frau und ihrer Sexualität, ist die Maschinen-Frau sowohl Ausdruck von als auch ein Schutzmechanismus vor dieser Furcht.
Die Emanzipation und der Mythos der „Neuen Frau“
Picabias Beobachtungen und Werke, die Teil eines genderspezifischen Diskurses
des frühen 20. Jahrhunderts sind, aber bereits das Phänomen der „Neuen Frau“
thematisieren, werden von Hannah Höch in ihrer Collage Das Schöne Mädchen
einer Analyse unterzogen. Die in den mechanischen Werken des Dadaisten
Picabia
vorhandenen Komponenten – wie Technik, Amerikanismus, Identitätsverlust,
Funktionalismus und die Erotisierung der Frau – sind auch in der Arbeit
der Künstlerin vorhanden. Diese werden hier aber unter dem kritischen Blick des „anderen Geschlechts“ analysiert und nehmen die Perspektive eines sozial
dominierten Individuums ein.
Die Veränderungen im Geschlechterverhältnis sind durch einen neuen
Frauentypus gekennzeichnet, der vor allem in den westlichen Ländern, die am
Ersten Weltkrieg teilnahmen, in Erscheinung tritt. La Garçonne, inspiriert von
Victor Marguerittes Roman von 1922, oder auch das „Flapper Girl“ bzw. die
„Neue Frau“, spiegeln die Dynamik der Modernisierung der Gesellschaft wider.
Der Text Die Knäbin von Peter Huchel aus dem Jahre 1927 gibt die anatomische
Beschreibung
der „Neuen Frau“ wider (Cowan 2005, 119):
„Seidigen Mond, Perlmutt unter Strümpfen, steigen ins Auto kurzröckige Nymphen. Zuckende Sterne, Reklame im Haar, gehn wir zigeunern in Kino und Bar. (…) Fern deinen Zöpfen und Mütterjahren, wird dich das Flugzeug geschmeidiger fahren, Knäbin der Städte, geopferten Haars, rehhüftig, Schmaltier der Boulevards!“ (Vieregg 1984, 30).
Der kurze Haarschnitt, die Zigarette, das Monokel, der Smoking, all dies sind
Elemente, die diesen Archetyp identifizieren. Korsetts und lange Kleider werden
durch weiche Stoffe und kurze Rocklängen ersetzt. Diese flexible Kleidung, die
einen schlanken Körper zeigt, scheint sich besser an den Rhythmus der Bewegung
und damit auch an das Berufsleben anzupassen. Höch selbst adoptierte
diesen
Stil; ihre moderne Kleidung, ihr Bubikopf und nicht zuletzt ihre Arbeit als
Künstlerin waren Teil dieses Strebens nach Emanzipation.
Als Produkt seiner Zeit war dieser Frauentypus in der Bild- und Populärkultur
allgegenwärtig. Noch nie hatte es so viele Zeitungen und illustrierte Texte wie
in der Weimarer Republik gegeben. Die massive Verbreitung dieser Bilder führte
zu einer tiefgreifenden Veränderung in den Informationsmedien und bei
der Verbreitung
neuer ästhetischer Normen. Modemagazine verhalfen diesem weiblichen
Ideal zu vermehrter Aufmerksamkeit und nutzten es zudem als ein potenzielles
Verkaufsobjekt (Hirschfeld 1966). Als Frau und Künstlerin in den 1920er Jahren
hatte die Dadaistin Hannah Höch das Ziel, solche Bilder zu dekonstruieren
und
das Phänomen der „Neuen Frau“ sowohl darzustellen als auch zu analysieren.
Abbildung 4: Hannah Höch: Das schöne Mädchen, 1920
Das Schöne Mädchen ist eine Fotomontage, die sich mit dem Rollenwandel von
Frauen und Männern nach dem Krieg beschäftigt (vgl. Abbildung 4).
Diese Collage entstand aus Ausschnitten von Anzeigen, Zeitungen, Flugblättern
und Zeitschriften, die Merkmale der Industrialisierung und Geschlechterwahrnehmung
im Modernisierungsprozess in der deutschen Gesellschaft
widerspiegeln.
Der Betrachter taucht ein in eine
Vielzahl von Objekten unterschiedlicher Natur,
die die Figuren visuell dominieren.
Als typisch und repräsentativ für die weibliche
Figur dieses historischen Zeitabschnitts, steht
die Figur der Ballerina Claudia Pawlowa in Höchs
Collage im Mittelpunkt. Das Foto stammt aus
dem Magazin „Die Dame“. Diese Quelle zeigt,
wie der Körper als Medienobjekt wahrgenommen
wird und wie wichtig die Gegenwart weiblicher
Symbole in der visuellen Kultur sind (vgl. Ankum
1999,124). So ist die Inszenierung des Körpers
Teil eines gesellschaftlichen Diskurses, der
Unterhaltung, Freizeit und Erotik des weiblichen
Körpers in Einklang bringt. Eine Glühbirne ersetzt
Pawlowas Kopf und einer ihrer beiden Arme
wurde abgeschnitten, was ihr wiederum das Aussehen
einer Puppe oder eines Automaten verleiht.
Der Badeanzug und die Turnschuhe der Tänzerin
sind ein Hinweis auf den Körper-Kult von gesunden, athletischen und gebräunten
Körpern (Körner, Genge u. Stercken 2002, 284). Der Boxer zu Pawlowas rechter
Seite ist Jack Johnson, ein amerikanischer Meister im Schwergewicht. Johnsons Gegenwart
in diesem Werk zeigt die Begeisterung für Boxkämpfe in Europa und den
Einfluss der amerikanischen Kultur in Deutschland. Die Blindheit des Boxers gibt
ihm einen aggressiven Charakter, er ist dabei zu treffen, ohne sein Ziel überhaupt zu
sehen. Hinsichtlich der Rolle der Frau zeigt sich der Mann in einer Angriffsposition,
die einen Gewaltakt und einen Konflikt zwischen den beiden Figuren beinhaltet. Die
Repräsentation vom aktiven Mann und der passiven Frau drückt eine fundamentale
gesellschaftliche Kritik an den Geschlechterrollen in dieser Zeit aus.
Die enge Beziehung zwischen einem gesunden und einem jungen Körper
entspricht
dem Stereotyp der „Neuen Frau“ sowohl in den Vereinigten Staaten
als auch in Deutschland sowie nicht zuletzt in Frankreich. Jung zu sein, betont
eine produktive, fruchtbare, aber auch erotisch-sexuelle Anatomie. In Höchs
Werk verweisen verschiedene Elemente wie die Uhr, die Perücke, die Anatomie
der Tänzerin auf die Schönheit und auf ihren Konsum. Die Uhr, die den Ablauf
der Zeit anzeigt, scheint die Jugend allerdings auf die Probe zu stellen. Wie ein
Fingerzeig fordistischer Produktionsmethoden symbolisiert sie eine Form des
modernen Memento mori, das an die vergängliche Natur des Menschen und sein
Älterwerden erinnert, das letztlich zum Tode führt.
Der Titel Das Schöne Mädchen verweist ironischerweise auf den Wettbewerb
um Jugend und Schönheit. Das Wort „Mädchen“ bezieht sich auf einen gesunden,
naiven, sorglosen Körper. Diese Bezeichnung entfernt sich somit von der Verantwortung
und Reife einer erwachsenen Frau. Beide dadaistische Künstler sind also
von einem Diskurs beeinflusst, der von einem gewissen Paradox durchdrungen
ist, insofern die Idealisierung eines sowohl jungen als auch ewigen Körpers vorherrscht.
Höch betont dabei die absurde und unrealistische Wahrnehmung des
Körpers als funktionales Erotik-Objekt.
Die Sichtweise des Künstlers Picadia auf den Kult der weiblichen Schönheit
ist kritisch zu bewerten, denn die Figur, die dargestellt wird, gilt nicht mehr als
ein Individuum, sondern als eine leblose Puppe ohne Identität. Die Anwesenheit
der Glühbirne und die Verwandlung des Körpers der Frau in eine Maschine symbolisieren
den konsumierbaren Charakter, der über Individualität, Identität, Intellekt
und Gefühlen steht. Die Glühbirne reflektiert den Verlust der Individualität
der modernen Stadtbewohnerin. Da bei Höch das maskierte Gesicht des Boxers
weder abgeschnitten noch durch ein Objekt ersetzt ist, ist bei ihr die Ballerina
die einzige Figur, die durch einen mechanischen Aspekt charakterisiert ist. Der
Automat der Dadaistin und die amerikanische Glühbirne von Picabia sind beide
somit Teil der Vision eines effizienten und namenlosen Körpers.
Die mechanische Darstellung von Höchs „Neuer Frau“ ist ein Phänomen ihrer
Zeit und Epoche, das gleichzeitig eine Infragestellung dieses Phänomens darstellt.
Als Symbol für Emanzipation und für das Streben nach Unabhängigkeit
wurde sie zum Ziel der Massenmedien, der Freizeitindustrie und der Männerwelt.
Der Mythos von der „Neuen Frau“ als Künstlerin ist mit dem zeithistorischen
Kontext der Weimarer Republik sowie mit den Genderdiskursen in der
westlichen Gesellschaft verbunden.
Die Emanzipation der Frau wurde nach dem Ersten Weltkrieg partiell Wirklichkeit
und führte beispielsweise zum Wahlrecht für (deutsche) Frauen und zum
Erreichen einer gewissen politischen und beruflichen Gleichstellung. Obwohl
sich der Status der Frauen somit nach dem Krieg verbesserte und Frauen aktiver,
selbstbestimmter und unabhängiger wurden, machte die wirtschaftliche und
soziale Realität ihren Optimismus allerdings schnell zunichte. Die Idealisierung
der modernen Frau war weit entfernt vom anstrengenden und finanziell instabilen
Alltag junger berufstätiger Frauen (Ankum 1999, 8f). Nach der Rückkehr
der Soldaten aus dem Krieg wurden viele Frauen wieder durch Männer ersetzt.
Aufs Neue untergeordnet, wurden ihre Kompetenzen wenig wertgeschätzt. In
der Öffentlichkeit wurde das Bild der finanziell und sexuell emanzipierten Frau
von Seiten politischer Kreise und Parteien allmählich dekonstruiert. Durch ihre
Berufstätigkeit galt ihr Körper nun als müde und ungeeignet, Kinder zu gebären.
Einerseits hatte das Phänomen der „Neuen Frau“ für zahlreiche Frauen neue
Freiheiten ermöglicht, anderseits wurde es als Gefahr für die soziale, moralische,
physische und wirtschaftliche Stabilität der Nation wahrgenommen (Biro 2009,
204). Mit anderen Worten: auch wenn sich der Status der Frauen im privaten
und beruflichen Bereich verbessert hatte, verblieben sie unter der Kontrolle eines
patriarchalischen
Systems (Hirschfeld 1966,125).
Höch, die als Künstlerin im Männerkreis arbeitete, war selbstverständlicher
Teil der Emanzipationsbewegung dieser Nachkriegsfrauen. Ihr Engagement innerhalb
der Dada-Gruppe war allerdings schwierig und die künstlerische Zusammenarbeit
mit ihr wurde wenig akzeptiert (Bergius 1989, 130). Eine Zusammenarbeit
zwischen Höch und dem „Dadasophen“5 Raoul Hausmann fand nur selten
statt und ihre eigene künstlerische Karriere gab oft Anlass zu Konflikten. Bei den ersten Dada-Veranstaltungen 1919 wurde sie aufgrund von Spannungen in ihrer
Paarbeziehung mit Hausmann nicht eingeladen. Ein Jahr später lehnten George
Grosz und John Heartfield ihren Beitrag zur Ersten Internationalen Dada Messe
ab. Höchs Beteiligung als Künstlerin und ihr Selbstverständnis als berufstätige
Frau in der Beziehung zu den Berliner Dadaisten waren deshalb auch eine der
Gründe ihrer fehlenden Integration (Künkler 2012, 500). Ihr Engagement beim
Thema Frauenemanzipation unterstreicht letztlich die männliche Dominanz in
einer Gesellschaft, unter der sie selbst als Frau und Künstlerin leiden musste.
Das Motiv des sexualisierten, weiblichen und mechanischen Körpers in den Werken
von Francis Picabia und in der Collage Das Schöne Mädchen von Hannah
Höch ist Teil eines modernisierenden gesellschaftlichen Kontextes in den ersten
Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Themen, die die Frau als (sexualisierte) Maschine
darstellen, finden sich auch im Zusammenhang mit anderen Veränderungen
in dieser Zeit wie beispielsweise der Automatisierung, Rationalisierung und
Globalisierung. Diese Veränderungen reflektieren die mechanischen und technologischen
Innovationen in Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten
ab Ende des 19. Jahrhunderts. In Metropolen wie New York, Berlin oder Paris
bildet sich ein entsprechendes spezifisches Massenphänomen heraus, denn diese
Ballungszentren werden zunehmend zu dichten, dynamischen Räumen, in denen
die Stadtbewohner vermehrt anonym bleiben und leben.
In den dadaistischen Werken von Picabia und Höch ist der Objektkörper
als ein standardisiertes Verführungswerkzeug mit der Vorstellung grenzenlosen
Konsums und einer ewig jungen, sportlichen und identischen Anatomie verbunden.
Dabei sind Picabias und Höchs Maschinen Ausdruck von Kritik und Infragestellung
der Emanzipation von Frauen. Die Behandlung dieses Themas zeigt
allerdings deutliche Unterschiede zwischen den beiden Künstlern. Picabias Wahrnehmung
des mechanischen Körpers jongliert zwischen erotischer Projektion und
Abstoßung. Im Kontext seiner mechanischen Fauenkörper entstehen Faszination,
Utopie und der Wunsch nach Idealisierung. Seine kleinen industriellen Objekte
sind sexualisierte und spiegeln somit eine Objektifizierung und Erotisierung des Frauenkörpers wider. Insbesondere dann, wenn der Künstler die Frau nicht
(mehr) als Mädchen, sondern als Frau definiert, wirkt sie wie eine Sexmaschine,
die als zerstörbar gilt. Diese „Neue Frau“, die mechanische, wird insofern positiv
bewertet als der Mann ihr gegenüber seinen Status als Überlegener behält.
Hannah Höchs Konzeption der (modernen) Frau kann als indirekte Antwort
auf die Darstellungen des Dadaisten Picabia verstanden werden. Höch präsentiert
die moderne Frau nicht als Gefahr, sondern als ein Objekt unter Kontrolle. Das
charakteristische Verhalten, das die Künstlerin diesem Objekt zuschreibt, ist das
einer Puppe, eines bewegungslosen und sexuellen Exponats. Dies steht im Gegensatz
zur Konzeption des Frauenkörpers als erdrückende und robuste Maschine,
wie es beim französischen Dada-Kollegen Picabia der Fall ist. Für Höch wird
die „Neue Frau“ in der deutschen Gesellschaft als Objekt des Konsums wahrgenommen,
als Projektion, die unterworfen bleibt, die vom männlichen Geschlecht
verpackt oder verdrängt zu werden droht. Jede Form von Unabhängigkeit, Emanzipation
und sexueller Freiheit im Zusammenhang mit der „Neuen Frau“ wird
für den Konsum sowie für sexuelle Zwecke instrumentalisiert. Angesichts der
männlichen Angst vor diesem Phänomen, die von den Dada-Künstlern, politischen
Parteien und einem Teil der männlichen Bevölkerung geteilt wird, bezeugt
Höch den relativen Charakter weiblicher Emanzipation und zeichnet in ihrer Collage
das Porträt einer Gesellschaft, in der Männlichkeit hegemonial bleibt.
[1] Die Armory Show (International Exhibition of Modern Art) war eine Kunstausstellung mit Werken der Moderne, die 1913 erstmals in New York stattfand und die Kunstentwicklung in den USA stark beeinflusst hat.
[2] „Section d’or“ (Goldener Schnitt) war eine Ausstellungsgruppe kubistischer Künstler, die Mitglieder der „Groupe de Puteaux“ waren, eine Gruppierung verschiedener europäischer Künstler.
[3] Typus junger, unabhängiger, selbstbewusster amerikanischer Frauen, jenseits konventioneller Regeln.
[4] Informationen hierzu aus Matthew, B. (2009, 216). The Dada Cyborg, Visions oft he New Human in Weimar Berlin. Minneapolis/London: University of Minnesota Press, 2009, S. 216.
[5] Spitzname von Hausmann in der Dada-Gruppe
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Surkis, Judith (2007). Introduction: Histoire des hommes et des masculinités: passé et avenir. In Régis Revenin (dir.), Hommes et masculinités de 1789 à nos jours. Contributions à l’histoire du genre et de la sexualité en France (p. 13-19). Paris: Editions Autrement.
Vieregg, Axel (1984). Peter Huchel Gesammelte Werke in zwei Bänden, (Band I). Die Gedichte. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.
Abbildung 1: Francis Picabia: Portrait d’une jeune fille américaine dans l’état de nudité (Portrait eines amerikanischen Mädchens in einem Zustand der Nacktheit) 1915; Zeichnung; 91, Nos 5-6, 1915M; wikimedia commins; Zugriff am 12. März 2020 unter: https://commons.wikimedia.org/wiki/ File:291_No56p234-Spread.jpg
Abbildung 2: Francis Picabia: Américaine (Amerikanerin), 1917; reproduced on the cover of Picabia’s journal 391; Original was a photograph of Edison’s lightbulb retouched in ink; 14 ½ x 10 ¼; 391, July 1917 (N6); © Gallica, Bibliothèque nationale de France.
Abbildung 3: Francis Picabia: Voilà la femme (Hier ist die Frau), 1915; Gouache, Aquarell und Ölfarbe, geklebt auf Pappe; 75,2 x 50, 4 cm; Privatsammlung © Centre Pompidou.
Abbildung 4: Hannah Höch: Das schöne Mädchen, 1920; Photomontage und Co llage; 35 x 29 cm; Private Collection; Photograph from Bildarchiv Preussischer Kulturbesitz/Art Ressource, NY. Copyright 2009 Artists Rights Society (ARS), New York (vgl. Matthew 2009) © VG Bild Kunst, Bonn 2020.
Catherine Frèrejean wurde 1993 in Rabat (Marokko) geboren; sie hat Kunstgeschichte in Straßburg und Dresden und Kuratorische Wissenschaften in Montpellier studiert; seit 2017 promoviert sie binational an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und an der Aix Marseille Université über die Darstellung des Maschinen-Menschen in Frankreich und Deutschland zwischen 1915 und 1925; weitere Themenschwerpunkte sind: Körperbild in der Kunst des 20. Jahrhunderts sowie deutsche und französische Avantgarde.
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