Studien des Verfalls. Die poetische Funktion der Puppenfiguren im Werk von Hans Bellmer und Paul Wühr

Autor/innen

  • Janneke Meissner Universität Mannheim

Schlagworte:

Paul Wühr, Hans Bellmer, Puppen, zerstörte Körper, poetische Funktion

Abstract

Die Darstellungen von Puppen in zwei Fotografie-Serien des surrealistischen Künstlers Hans Bellmer sowie die Puppenfiguren im Prosawerk Das falsche Buch des postmodernen Schriftstellers Paul Wühr antworten in ihrer poetischen Funktion auf den Verfall weltlicher Einheitsvorstellungen. Dabei sind die Positionen von Bellmer und Wühr hinsichtlich der ihren Puppenfiguren zugeschriebenen poetischen Wirksamkeit konträr. Wirken die zerstörten Puppenkörper Bellmers in ihrer Fragmentarität und Inszenierung als „Poesie-Erreger“ angesichts einer als nicht mehr intakt erfahrbaren Wirklichkeit, negieren Wührs Puppen jeglichen schöpferischen performativen Akt durch Entsprachlichung und fungieren als „Poesie-Ersticker“. Jedoch bedarf es auch nach Wühr der Fragmentarisierung und Dekonstruktion, so wie sie sich in Bellmers Fotografie-Serien darstellt, um Poesie überhaupt betreiben zu können.

Autor/innen-Biografie

Janneke Meissner, Universität Mannheim

BA und MA in Kultur und Wirtschaft mit Schwerpunkt Germanistik und BWL; seit 2017 Promotionsstudium an der Universität Mannheim, Arbeitstitel Über das Leben im Falschen: Paul Wührs offenes Spiel der Poesie; Lehrauftrag Universität Mannheim in Neuerer deutscher Literaturwissenschaft und International Cultural Studies; Praktika in Kultureinrichtungen, Theater, Museen.

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Veröffentlicht

2020-10-20

Zitationsvorschlag

MEISSNER, Janneke. Studien des Verfalls. Die poetische Funktion der Puppenfiguren im Werk von Hans Bellmer und Paul Wühr. denkste: puppe - multidisziplinäre zeitschrift für mensch-puppen-diskurse, [S. l.], v. 3, n. 1.1, p. 64–72, 2020. Disponível em: https://dedo.ub.uni-siegen.de/index.php/de_do/article/view/66. Acesso em: 25 apr. 2024.