denkste: puppe / just a bit of: doll | Bd.3 Nr.1.1 (2020) | Rubrik: Fokus
Christina Templin
Focus: Puppen/dolls like mensch – Puppen als künstliche Menschen
Focus: Dolls/puppets like mensch – dolls/puppets as artificial beings
Abstract:
In den Kurzfilmen des Künstler-Duos Djurberg/Berg treten Plastilin-Puppen
als
Handelnde auf, die Nathalie Djurberg selbst gestaltet und durch das Stop-Motion-
Verfahren animiert hat. Die Puppen in diesen stummen, nur mit Musikkreationen
von Hans Berg unterlegten Filmen verweisen mit ihren anthropomorphen Körpern
und menschlichen Eigenschaften als künstliche Menschen auf die menschliche Existenz.
Der vorliegende Beitrag fragt nach den Spielarten des Menschlichen und seiner ästhetischen
Inszenierung bei Djurberg/Berg. Mit Blick auf menschliche Identitäten folgen die
Filmwelten unter Radikalisierung romantischer Motive und poetischer Strategien einer
Ästhetik der permanenten Verunsicherung und führen dissoziierte, entgrenzte Welten
und Bewohner vor.
Schlagworte: Puppe; künstlicher Mensch; Körper; Epoche der Romantik; Identitäten
Zitationsvorschlag: Templin, C. Plastilin-Puppen Als künstliche Menschen – Neoromantische Spielarten Des Menschlichen Bei Djurberg/Berg. de:do 2020, 3, 83-91. DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/5594
Copyright: Christina Templin. Dieser Artikel ist lizensiert unter den Bedingungen der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International.(https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de).
DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/5594
Veröffentlicht am: 20.10.2020
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Rauchende Krokodile mit hämischem Grinsen, Hotpants tragende
Schweine mit rosarotem Handtäschchen, grausame Männer mit bunten
Vogelmasken, nackte Frauen auf allen Vieren, deformierte und zerstückelte
Körper – ein schillerndes und untypisches Figurenarsenal enthüllen die
filmischen Welten von Nathalie Djurberg und Hans Berg. Die vom schwedischen
Künstler-Duo produzierten Kurzfilme sind mit Blick auf ihre Machart und ihre
Inhalte außergewöhnlich: Hier treten Plastilin-Puppen als Handelnde auf, die
Djurberg selbst gestaltet und mit Hilfe der Stop-Motion-Technik animiert. Unterlegt
werden ihre stummen Filmwelten mit Musikkreationen von Hans Berg.
Mehr noch: Djurberg situiert ihre Figuren in düsteren Szenarien und entfaltet um
sie herum verstörende Narrative. Sie inszeniert „amoralische, anarchische Parallelwelt[
en]“ (Stief 2007, 21), die von Machtstrukturen und Spiralen der Gewalt
durchzogen sind, gesellschaftliche Tabus aufgreifen und die „dunklen“ Seiten
des Menschlichen ausleuchten. Sexuelle Begierden und Perversionen wie auch
verschiedene Formen von Grausamkeit und Missbrauch sind wiederkehrende
Themenfelder (vgl. ebd., 22), die die menschlichen und tierischen Protagonisten
durchlaufen. An Schauplätzen wie dunklen Wäldern, Schlössern, Höhlen oder
heißen Wüstenlandschaften, aber auch in bürgerlichen Innenräumen wie Kinderzimmern,
Schlafzimmern oder Küchen werden Fragen von Macht und Ohnmacht
verhandelt – und dies nicht über Sprache, sondern über die handelnden Körper
(vgl. Botz 2018, 229; Stief 2007, 16, 21). Blut und Tränen in Form bunter Knetmasse
sprechen hier etwa die Sprache des Leide(n)s und der Qual. Djurbergs
Handelnde bleiben bis auf wenige schriftliche Kommentare an den Wänden der
Kulissen oder den Figuren zugeordneten Sprechblasen stumm. An Stelle von
verbalen Äußerungen „verdichten und vertiefen“ elektronische und orchestrale
Klänge die „Gefühlswelten“ der Figuren (Herbert 2012, 104).
Die Puppen aus Djurbergs/Bergs fantastischen Welten unterlaufen gängige
Vorstellungen des Puppenhaften, sind sie doch weder niedlich noch handeln sie
kindlich-naiv. Im Gegenteil, ihre Körper sind häufig deformiert und grauenhaft
entstellt und bilden das ganze breite Spektrum menschlichen Handelns ab. Genau
diese kontraintuitive, oft übersehene dunkle Seite macht sie für die Mensch-Puppen-
Forschung interessant. Als „Stellvertretergeschöpf“ des Menschen (Wolfson
2018, 17) und als „menschenähnliche (…) Verkörperung“ (ebd.) verweisen auch Djurbergs Puppen metaphorisch auf die menschliche Existenz. Aufgrund ihres
hybriden Charakters können sie als künstliche Menschen verstanden werden,
die als „Spiegel und Projektionsfläche menschlicher Lebenszusammenhänge“
(Fooken u. Mikota 2018, 6) fungieren. Mit ihren anthropomorphen Körpern und
menschlichen Eigenschaften (vgl. Drux 2013, 391) stellen künstliche Menschen
„Projektionsfiguren für Teilidentitäten“ (Schmitz-Emans 2007, 68) des modernen,
in sich gespaltenen Menschen dar, die sich unter anderem in Puppenkörpern
materialisieren. Mit ihren Menschen- und Tierpuppen sind Djurbergs/Bergs
Filme
somit Verhandlungsorte menschlicher Spielarten und seiner Grenzen.
Die folgenden Überlegungen setzen sich mit Djurbergs/Bergs Modellierungen
des künstlichen Menschen und mit seiner ästhetischen Inszenierung auseinander
und wählen dabei im Sinne moderner Körpertheorien (vgl. Siebenpfeiffer
2008, 267) einen Zugriff über den Puppenkörper als Ort und Produkt gesellschaftlicher
Machtpraktiken. Zwar wurden bisher einzelne thematische bzw. dramaturgische
Aspekte der Kurzfilme untersucht (u.a. Crosby 2011; Essling 2019a) sowie
Arbeitsweise und Einflüsse der Künstler im Rahmen von Interviews (z.B. Botz
2018; Neri 2015) dargestellt, eine Kategorisierung des in den Filmen porträtierten
Menschlichen mit besonderem Fokus auf seine körperlichen Erscheinungsformen
wurde aber bisher nicht geleistet.1 Ein solch systematisierender, angesichts der
Werkfülle vorläufiger Blick enthüllt eine Traditionslinie, die bisher im Zuge einer
Verortung Djurbergs/Bergs im Kontext von unter anderem feministischer Performancekunst
und Wiener Aktionismus (vgl. Bomsdorf 2011, 43; Crosby 2011,
177f.) sowie von Folklore- bzw. Märchentexten (vgl. Gioni 2019, 225, 227) übersehen
wurde: So steht ihr Werk in zweifacher Weise in der Tradition der Epoche
der Romantik, vor allem der Spätromantik2. Denn Djurbergs/Bergs Filme aktualisieren
die spätromantischen Motive des Nonkonformen und Abnormen wie
auch die spätromantische poetische Strategie der Verfremdung des Bekannten
und radikalisieren diese romantische Erschütterung von gesellschaftlichen Normen
in einer Ästhetik der permanenten Verunsicherung, so meine These. Mit
diesem neoromantischen Programm enttarnen ihre filmischen Welten nicht nur gesellschaftliche Normen, Kategorien und Machtstrukturen als Konstrukte und
stellen diese neu zur Verhandlung (vgl. Barrett-Lennard 2015, 64; Stief 2007,
16), sondern demontieren diese zugleich und postulieren deren Auflösung. Binäre
Ordnungsmuster fallen in sich zusammen, moralische Codes verwischen. Statt
„den aufklärerischen Erkenntnisoptimismus“ nur zu „brechen“ (Schmitz-Emans
2007, 63), wie dies die Romantiker taten, wird ein solcher hier ad absurdum geführt.
Um 1800 schlug sich der widersprüchliche Charakter des menschlichen
Wesens metaphorisch in der Figur des Doppelgängers nieder (vgl. Kremer 2003,
88) – bei Djurberg hingegen sind es ihre monströsen Körper, die die Vielschichtigkeit,
Ambivalenz und vor allem Hybridität moderner Identitäten visualisieren.
Romantische Anleihen finden sich in Djurbergs/Bergs Filmen zunächst thematisch.
Denn ihr Interesse für Nonkonformität, für die „Nachtseiten“ des Menschen
ist ein genuin spätromantischer Topos, der den Glauben an stabile Identitäten
erschüttert und das Auftreten abnormer, hybrider Gestalten nach sich zieht. Haben
die Aufklärer des 18. Jahrhunderts den Menschen als vernunftbegabte, stabile
Einheit konzipiert (vgl. Kyora 2013, 31), so bedingen die Entfremdungserfahrungen
vieler Romantiker in einer von Kapitalismus und Industrialisierung
entzauberten Welt das Interesse für die Kehrseiten des Rationalen und für jene
menschlichen Äußerungen, die über das Rationale nicht zu fassen sind (vgl. Borgards
2019, 13; Kaiser 2010, 20; Kremer 2003, 46). Dieser Blick ins menschliche
Innere auf „die Abgründe einer bislang verborgen gebliebenen Seelenfinsternis“
(Brittnacher u. May 2013, 64) legt vor allem in der Spätromantik gespaltene, zerrissene
und ambivalente Individuen frei, die moralische Prinzipien und das aufklärerische
Identitätskonzept in Frage stellen (vgl. Schmitz-Emans 2007, 63f.).
Man denke etwa an E.T.A. Hoffmanns wahnsinnigen Mönch Medardus aus „Die
Elixiere des Teufels“ (1815/16) oder Ludwig Tiecks unter Verfolgungswahn leidenden
Jäger Christian aus „Der Runenberg“ (1804). Die Aufwertung des Verborgenen
und Geheimnisvollen geht im Sinne einer romantischen „Wiederverzauberung“
der Welt (Kaiser 2010, 21) mit einer Thematisierung des Wunderbaren
und Magischen einher, was sich auch am Interesse der Romantiker an Märchen
zeigt. Phantastische Gestalten wie Dämonen, Geister, Vampire, Mensch-Tier-Hybride
oder künstliche Menschen à la Frankenstein bevölkern nun die literarische
Bühne. Hierbei avancieren die Verrätselung von Wirklichkeit und das Erzeugen von Schauer zu zentralen ästhetischen Prinzipien (vgl. Brittnacher u. May 2013,
60; Schmitz-Emans 2007, 64).
Djurbergs Körperkonzeptionen kultivieren dieses romantische Interesse
für Nonkonformes und Abnormes. Zugleich zeugen ihre Körper von einer Radikalisierung
dieses Topos, potenzieren sie diesen doch in seiner Drastik durch
Elemente
des modernen Horrorfilms, der selbst in der Tradition der Spätromantik
steht (vgl. Seeßlen 2013a, 240). Mit „der körperlichen Versehrung, monströse[
n] Verformung[ ], [ ] Zerfleischung, des Schnittes, des Reißens, des Brechens,
des Blutens, des Eiterns und des Quellens“ (Seeßlen 2013b, 527) werden zentrale
Merkmale dieses Genres zitiert. Djurberg erschafft mit ihren untypischen
Gestalten nichts anderes als Monstren, verstanden als „Phänomen[e] der exzessiven
Abweichung“ (Overthun 2013, 420), die sich über körperliche und/oder
moralische Differenzen zur gesellschaftlichen Norm definieren. Als das Andere
durchbrechen sie die Grenzen kultureller Ordnungen (vgl. ebd., 421). Auch
wenn Djurbergs/Bergs animierte Welten in narrativer Hinsicht nicht den gängigen
Logiken von Monsterfilmen folgen3 und hier keine klassischen Monster wie
King Kong, Hannibal Lecter oder Chucky, die Mörderpuppe, auftauchen, werden
dennoch körperliche Monstrositäten inszeniert, die unterschiedliche Grade der
Normabweichung aufweisen. Djurbergs abnorme, nicht selten groteske4 Körper
sind Produkte
gesellschaftlicher Machtpraktiken, denen entweder die erlittene
Ohnmacht eingeschrieben ist oder die Ausdruck der moralischen Monstrosität
ihrer Träger sind. Zugleich spiegeln sie die Vielgesichtigkeit des Menschen, der
sich eindeutigen identitären Zuschreibungen entzieht.
Schon ein erster Blick in Djurbergs Filmwelten zeigt, dass viele ihrer Frauenkörper
durch körperliche Makel gezeichnet sind. Diese bewegen sich an der Grenze
zur Anorexie, ihre Augen stehen häufig hervor und sind übergroß ebenso wie
ihre Münder, die z.T. ins Clownhafte verzerrt sind, ihre Haare schließlich sind
struppig und wirr (so etwa in Greed 2009; Johnny 2008; Caveman Mike 2008;
Family Heart 2007). Durch Überproportionierungen sind auch die männlichen
Protagonisten markiert. In Greed (2009) machen sich Priester ‒ alte weiße Männer
mit übergroßen Nasen, verquollenen Augenlidern, großen Ohren und knochigen
Händen ‒ mehrere Frauen sexuell gefügig. Der Film Once Removed on My
Mother`s Side (2008), in dem eine Tochter ihre Mutter aufopferungsvoll pflegt
und schließlich von ihrem massiven Körper zerquetscht zu werden droht, zeigt
neben dem durch eine Beckenfehlstellung deformierten, ausgemergelten Körper
der Tochter dessen adipöses Pendant: Die Mutter quillt über vor Fettpolstern,
die ihr fast jede Bewegung unmöglich machen. Mit ihrem von roten Druckstellen
übersäten, durch Salbe und Ausscheidungen verdreckten Körper, ihren
Klumpfüßen, ihrem übergroßen Mund mit braunen Zähnen und ihrem wilden,
verwirrten Blick werden klassische Schönheitsnormen nachhaltig konterkariert.5
Fehlbildungen weisen auch die Körper in den Filmen Cave (2009) und It‘s a Mother
(2008) auf. Situiert ersterer eine nackte Frau mit übergroßem Bauch, Gesäß
und Unterleib in einer Höhle, in der sie körperliche Qualen erfährt, so verwandelt
sich der Frauenkörper in letzterem in ein spinnenartiges Gebilde, nachdem
mehrere Kinder in den Leib der Mutter zurückgekrochen sind und dort Beine
und Arme ausgestreckt haben. Snake With a Mouth Sewn Shut, or, This is a Celebration
(2018) schließlich zeigt ein Baby in Windeln mit übergroßem, kahlem
Kopf und hervorstehenden großen blauen Augen, das in seiner Wiege mit aufgerissenem
Mund stehend die knochigen Hände nach vorne ausstreckt. Durch
eine solche Physiognomie in Kombination mit einem hinter dem Kind sichtbaren
Wandschriftzug „Cant you See Im going to kill“ erscheint das Kleinkind eher als
Mörderpuppe Chucky denn als unschuldiges Baby.
All diesen Körpern ist eines gemeinsam: Sie weichen durch ihre mehr oder weniger stark ausgeprägten Anomalien von den etablierten Schönheitsnormen
westlicher Gesellschaften ab, erzeugen dadurch Ekel und Schrecken und wirken
auf diese Weise monströs. Ihre Darstellungen reflektieren das körperlich Andere,
unterscheiden sich jedoch in ihrer Stoßrichtung. Spiegeln etwa die hässlichen
Körper der Priester in Greed, der selbstsüchtigen Mutter in Once Removed on My
Mother‘s Side und des Mörder-Babys in Snake With a Mouth Sewn Shut, or, This
is a Celebration, ähnlich wie die Physiognomik des 18. Jahrhunderts behauptete,
die moralischen Verfehlungen der Protagonisten, sind die unansehnlichen Körper
der gedemütigten Frauen in den ersten beiden Filmen eher Zeichen für die von
ihnen erlittenen Seelenqualen ebenso wie der entstellte Körper der Frau in Cave.
Neben unproportionierten und fehlgebildeten Körpern durchzieht die Modellierung des gewaltsam geöffneten und zerstückelten Körpers Djurbergs Werk. Wie in vielen modernen Horrorfilmen werden mit der physischen Beschädigung und Zerstörung von Körpern Angriffe auf die Identität des Individuums visualisiert und Todesszenarien evoziert, denn die Haut ist als kulturelle und individuelle „Einschreibungsfläche“ Ausweis von Alter, Geschlecht, Ethnie, aber auch körperlicher Verfasstheit (vgl. Shelton 2008, 319, 323f.). In I Wasn‘t Made to Play the Son (2011) wird dies exemplarisch vorgeführt. In einem nicht näher bestimmten, leeren Innenraum mit kahlen Wänden liegt eine schlanke Frau mit lila Haut auf dem Boden, nackt und ausgestreckt. Sie wird von zwei Männern mit Vogelmasken langsam und qualvoll durch Schnitte mit je einer Schere zerstückelt. Nach anfänglichen, an die Wand projizierten Protesten der Frau – „I treated you like a son“ – setzt der eine Mann den ersten Schnitt: „I wasn`t made to play the son“. Unter Bezeugung von Zärtlichkeiten (ihr Gesicht wird gestreichelt und vom Blut gesäubert) und beruhigenden Worten („Relax“, „Breathe easy“) setzen sie die begonnene Öffnung und Zerstörung des Körpers unerbittlich fort: Sie laufen auf ihr auf und ab, trennen eine Hand ab, dann ein Bein, schließlich einen Zahn, dann die weiteren Arme und Beine, mehr Zähne, bis am Ende verstreute Körperteile in bunten Blutlachen übrig bleiben.6 Das Motiv der Zerstückelung wiederholt sich auch in Deceiving Looks (2011). In einer Wüstenlandschaft lockt eine nackte schwarze Frau Schlangen aus einem Wüstenloch. Die Schlangen umwerben und attackieren die Frau und zerfleischen sich gegenseitig. Dieses Abtrennen von Körperteilen ist hier aber produktiv, denn die abgebissenen Schwänze werden mit Masken bestückt und mutieren zu neuen Schlangen.7 Die Zerstörung des Körpers kann sich jedoch auch bis zu seiner vollständigen Auflösung steigern, so etwa in Turn into me (2008). Hier wird der Zuschauer Zeuge des Verwesungsprozesses eines üppigen, auf einer Waldlichtung drapierten nackten Frauenkörpers. Nach und nach nehmen Tiere wie Maden oder Waschbären den Körper in Besitz, laben sich an seinen Innereien und legen sein Skelett frei. Hier zeigt sich ebenfalls: Alle diese beschädigten und zerstörten Körper sind Produkte der menschlichen und, wie im letzten Fall, naturhaften Gewalt, die sich gegen andere richtet.
Die Thematisierung von menschlicher Nonkonformität, visualisiert in deformierten
und zerstückelten Körpern, stellt die Frage nach dem Wesen des Menschen
und behauptet dessen Vielschichtigkeit und Instabilität. Eine solche identitäre
Verunsicherung (vgl. Barrett-Lennard 2015, 64; Essling 2019b, 28) findet sich
bei Djurberg auch und vor allem in Form hybrider Körper, die dreifach variiert
werden: als maskierte Körper, als Mensch-Tier-Hybride und als anthropomorphe
Tierkörper. Indem die Künstlerin in erster Linie Tierisches und Menschliches
verquickt, verhandelt sie das geschichtsträchtige Verhältnis von Natur und Kultur
und zieht die Grenzen zwischen Humanem und Inhumanem neu (vgl. Barrett-
Lennard 2015, 64). Sie erweist sich damit einmal mehr als Neoromantikerin:
Denn auch die Romantiker loteten über Tierfiguren Wesensmerkmale des
Menschen aus und rückten im Gegensatz zu den Aufklärern, so wie Djurberg,
Mensch und Tier nah zusammen (vgl. Borgards 2019, 12f.).
Vor allem in jüngeren Arbeiten ist das Auftreten maskierter Körper zu
beobachten. Dabei kommen häufig Tier- oder Teufelsmasken zum Einsatz. In
verschiedenen
kulturellen und religiösen Kontexten dienen Masken dazu, Identitäten
zu verbergen oder zu „inszenieren“ (Neumann 2012, 226). Die Vogelmasken
der beiden Männer in I Wasn‘t Made to Play the Son etwa verdecken ihre
Gesichter und lassen somit ihre eigentliche Identität in der Schwebe. Zugleich
fungieren sie aber als identitäre Attribute. Zwar lässt die Buntheit der Masken (rot/grün und lila/rot) zunächst an domestizierte Papageien denken, die Überlänge
ihrer Schnäbel verortet sie aber eher im Bereich der Raubvögel wie Geier
oder Rabe. Beide Vogelarten sind kulturgeschichtlich überwiegend negativ konnotiert.
Der Geier symbolisiert seelische Schmerzen – wie in Franz Kafkas Der
Geier (1920) oder E. A. Poes symbolisches Geierauge in Ein verräterisches Herz
(1843) – und drohendes Unheil (vgl. Adam 2012, 146), der Rabe ist ein Zeichen
des Todes, des Dämonischen und des Teufels (vgl. Rösch 2012a, 334). Die Vogelmasken
dienen hier als Verstärker des grausamen Handelns und rücken die
Männer zugleich in den Bereich des Animalischen. Zudem verwischen sie identitäre
Grenzen und produzieren Unsicherheit in Hinsicht auf Alter und Geschlecht
der Handelnden. Auch die aggressiven Schlangen in Deceiving Looks maskieren
sich mit ähnlichen Vogelmasken, treiben die identitäre Verunsicherung durch
zusätzliche Maskierungen jedoch noch weiter. Eine Teufelsmaske akzentuiert
das Bösartige, eine Maske aus Ziegen-Elefanten-Hybrid das Naiv-Unbeholfene
der Puppen. In I am Saving this Egg for Later (2011) dienen Masken ebenfalls
als Mittel der Transgression. In einer kargen Hügellandschaft begegnen sich ein
Krokodil und ein Mann in rotem Einteiler und schwarzem Mantel und kämpfen
schließlich um ein großes Ei. Der Kampf endet damit, dass der Mann vom Krokodil
lebendig begraben wird.8 Dass auch hier die Grenzen zwischen Tier und
Mensch verschwimmen, zeigt die Wahl der Masken. So trägt der an den Teufel
erinnernde Mann unter anderem Krokodil- und Wolfsmaske, um seine räuberische
Entschlossenheit zu unterstreichen, das Krokodil wiederum maskiert sich
als Mensch, um sein Vertrauen zu gewinnen.
Der hybride Körper wird ferner als Mensch-Tier-Hybrid in Szene gesetzt.
Damit schließt Djurberg an eine Jahrhunderte alte Tradition an – Ovids Metamorphosen
führen solche Grenzwesen, die auch in späterer Zeit von phantastischer
Literatur und bildender Kunst aufgegriffen werden, in Fülle vor (vgl. Shelton
2008, 167f.). In Snake With a Mouth Sewn Shut, or, This is a Celebration
interagiert das monströse Baby mit einem Hybrid aus Frau und Reptil, das durch
Wandkommentare als Mutter identifiziert wird und dessen Körper sich im Verlauf
der Handlung skelettiert. Verweist die Reptilienseite der Puppe möglicherweise
auf die grausamen Anteile der Mutter, ist die Funktion des Hybrids in We Are
Not Two, We Are One (2008) eindeutiger zu entschlüsseln. Ein Wesen mit einem Wolfs- und einem Jungenoberkörper – letzterer ist aus der Hüfte des ersteren erwachsen
– ist in einer Küche mit der Zubereitung einer Mahlzeit beschäftigt. Die
beiden Teile der Puppe harmonisieren nicht bei der Ausführung ihrer Handlungen,
die Küche wird verwüstet.9 Der Mensch erscheint hier als gespaltenes Wesen
mit zwei Seiten: Der Wolf repräsentiert durch sein geöffnetes Maul, die lange,
heraushängende Zunge, sein erigiertes Geschlecht und die Pin-Up-Bilder an der
Wand die mit diesem Tier assoziierte Triebhaftigkeit, Gier und Grausamkeit (vgl.
Rösch 2012c, 487). Der kleine Junge und die Heiligenbilder an der Wand stehen
hingegen für Unschuld und Moral. Die Größe des Wolfes und der fehlende Unterkörper
des Jungen machen deutlich, das erstere Anteile überwiegen.
Schließlich treten anthropomorphe Tiere als Handelnde in Djurbergs Welten
auf und rücken diese in die Nähe des Märchens bzw. der Fabel. In Filmen wie
One Need Not Be a House, The Brain Has Corridors (2018) oder in Delights of an
Undirected Mind (2016), die thematisch um Lust und Begierde bzw. Fürsorge und
Macht kreisen, sind überwiegend Tierpuppen wie das besagte hämisch grinsende
Krokodil oder das rosa Schwein in Hotpants die Haupthandlungsträger.10 Eine
ganze Bandbreite von Tierarten popularisieren Djurbergs Bestiarium, besonders
beliebte Figuren sind – neben Krokodil und Schwein – Tiger oder Vogel. Diese
sind anthropomorphisiert, da sie sich wie Menschen kleiden, bewegen oder, was
als Differenzkriterium des Menschen schlechthin gilt, durch Schriftzüge gelegentlich
sprechen und Gefühle zeigen: weinende Wölfe, Schlangen oder Hasen
sind nichts Ungewöhnliches. Eine solche Zurschaustellung von Tieren als Träger
menschlicher Eigenschaften bietet laut Djurberg selbst einen entscheidenden
Vorteil: Da die Menschenpuppe das Identifikationspotential aufgrund der ihr inhärenten
Merkmale von class, race und gender einschränke, eigne sich besonders
die Tierpuppe für eine noch stärkere Identifikation des Zuschauers, da sie sich
jenseits dieser Kategorien konstituiere (vgl. Djurberg in Botz 2018, 232).
Bewusst verwischen solche hybriden Körper die Grenzen zwischen Menschlichem
und Tierischem und in Hinsicht auf gender und race. Auf diese Weise
hinterfragen sie die Tauglichkeit binärer Ordnungsmuster in modernen Gesellschaften.
Indem sie tierische Menschen mit entfesselten und bestialischen Begierden
und menschliche Tiere mit kontrollierten Affekten und moralischem
Handeln11 zeichnen, verweisen Djurbergs/Bergs Filmwelten auf die Brüchigkeit
und Wandelbarkeit moderner Identitäten.
Djurbergs/Bergs fantastische Welten zeigen diverse Spielarten des Menschlichen
und stehen dabei hinsichtlich ihrer Thematik in der Tradition der Spätromantik.
Auch die Inszenierung ihrer Künstlichkeit führt ein spätromantisches Programm
weiter, und zwar das der Verrätselung der Realität (vgl. zu letzterem Schmitz-Emans
2007, 64). Eine solche Erschütterung des Bekannten durch seine Verfremdung
und eine damit einhergehende Desillusionierung des Zuschauers12 ist zentrales dramaturgisches
Prinzip der Djurberg/Bergschen Filmwelten, das sich in fünf ästhetischen
Strategien niederschlägt.
Wie bei den Romantikern im Allgemeinen zu beobachten (vgl. Brittnacher
u. May 2013, 65; Kaiser 2010, 24) werden, erstens, Handlungsträger und Motive
mehrfach codiert und auf diese Weise Gegensätze synthetisiert. Djurbergs Tiere
etwa sind doppelgesichtig gezeichnet. Die Schlangen in Deceiving Looks erfüllen
zwar die ihnen in westlichen Symbolhaushalten zugeschriebene Rolle als Verführerin
und des Bösen, indem sie die Frau umwerben und attackieren, zugleich deuten
ihre abgebissenen Schwänze, aus denen sich neue Schlangen bilden, jedoch auf die
mit ihnen verknüpfte Vorstellung der Wiedergeburt (vgl. Rösch 2012b, 373). Der
Wolf in We Are Not Two, We Are One gibt sich zum einen triebhaft und aggressiv,
die von ihm vergossenen Tränen lassen aber zum anderen auf eine moralische Seite
schließen. Die Mehrdimensionalität der Figuren durch Vermischung gegensätzlicher
Eigenschaften kommt auch in den zwischen menschlichen Puppen etablierten
Täter-Opfer-Narrativen zum Tragen. Die maskierten Männer in I Wasn‘t Made to
Play the Son sind grausame Täter, zeigen aber gleichzeitig ihre fürsorgliche Seite
durch Körperkontakt und verbale Adressierung ihres Opfers. Die Vogelmasken
verstärken ihren widersprüchlichen Charakter, denn sowohl Geier als auch Rabe
sind trotz ihrer negativen Konnotationen mit den Eigenschaften der Lebenskraft
bzw. Fürsorge ebenfalls positiv besetzte Vögel (vgl. Adam 2012, 146; Rösch 2012a, 334). Die adipöse Mutter in Once Removed on My Mother‘s Side wiederum wird
durch ihre Achtlosigkeit und Egozentrik zur Qual der Tochter, erscheint jedoch
aufgrund ihrer körperlichen Verwahrlosung ebenfalls als Opfer.
Zweitens gelingt eine Verfremdung der Realität durch die Erregung von Ekel
und Abscheu und eine daraus folgende Schockwirkung – eine zentrale Strategie
auch in der romantischen Schauerliteratur (vgl. Brittnacher 2013, 517), im modernen
Horrorfilm (vgl. Seeßlen 2013a, 241) oder in der Abject Art des 20./21. Jahrhunderts
(vgl. z.B. Ingelfinger 2010). Djurbergs monströse Körper evozieren Ekel und
Abscheu allein in ihrer Physis – hervortretende Augen, sich herausdrückende Fettpolster,
verschmutze Körper – und vor allem dann, wenn sie beschädigt werden:
Körperöffnungen werden frei gelegt, Eingeweide quellen hervor, Skelette kommen
zum Vorschein wie in Turn into Me, I Wasn‘t Made to Play the Son oder in dem
Kurzfilm Putting Down the Prey (2008), in dem eine Eskimojägerin ein Walross
minutiös zerlegt. Ferner erregt das Austreten von Körperflüssigkeiten Ekel: Rotes
und buntes Blut fließt und strömt, dickflüssige Tränen verquellen die Augen und
treten massenhaft hervor, in Feed all the Hungry Children (2007) ergießen sich
lange Milchströme aus den Brüsten der weiblichen Puppe. Der für das Erzeugen
von Ekel relevante Geruchssinn des Zuschauers wird angesprochen, wenn sich die
Protagonisten an intimen Körperstellen wie Bauchnabel oder Geschlecht berühren
und danach an ihren Fingern riechen (One Need Not Be a House, The Brain Has
Corridors, We Are Not Two, We Are One).
Sind Mehrfachcodierungen und Ekelerregung typisch romantische Spielarten
der Verfremdung, so gehen Djurbergs/Bergs Filmwelten noch über diese hinaus.
Denn sie betreiben, drittens, eine Entindividualisierung der Puppen, und dies gleich
mehrfach. Einerseits sind die menschlichen Figuren in körperlicher Hinsicht typisiert:
Immer wieder ist die weiße, nackte und schlanke Frau mittleren Alters mit
langen Haaren Trägerin der Handlung. Auch wenn die männlichen Figuren keinem
vergleichbaren Typus folgen, agieren auch diese häufig nackt. Die Nacktheit entkleidet
die Figuren ihrer kulturellen, sozialen und individuellen Merkmale und eröffnet
gleichzeitig als Symbol für Sinneslust, Unschuld oder Verletzbarkeit weitere
Bedeutungsspielräume (vgl. Gernig 2002). Andererseits sind die Puppen zum Teil
in sozialer Hinsicht familiäre oder gesellschaftliche Rollenträger: die Mutter, die
Tochter, der Priester, die Prostituierte und der Freier werden als Typen immer wieder
implementiert. Dass alle diese Figuren weitgehend stumm bleiben, rundet ihre
entindividualisierte Zeichnung ab, ist doch Sprache als distinktives Merkmal Ausdruck von Identität. Die auf diese Weise entstehenden Leerstellen füllt, viertens,
die den Filmen unterlegte Musik Hans Bergs und schafft neue Bedeutungsebenen
(vgl. Crosby 2011, 175). Schließlich sind die, allerdings nur gelegentliche, Selbstreflexion
des eigenen Herstellungsprozesses – die Sichtbarmachung der Puppenfäden,
des die Körper konstituierenden Drahtes oder des Studios Djurbergs (vgl. ebd.,
174f.) – und die Stop-Motion-Technik selbst Teil der Verfremdungsleistung.
Der künstliche Mensch tritt bei Djurberg/Berg als dokumentarisches wie auch als
transgressives Medium in Form der Puppe auf: Diese ist hier als Projektionsfigur
für menschliche Identitäten Protokollantin der Ausprägungen des Menschlichen in
seiner Vielfalt und somit Uneindeutigkeit. Unter Radikalisierung spätromantischer
Topoi durch Anleihen beim modernen Horrorfilm vermischen und materialisieren
sich im monströsen Körper der Puppe eigene und vermeintlich fremde Anteile,
das moralisch Gute und das Monströse: Djurbergs Puppen sind unschuldig, opfern
sich auf, erleiden Qualen, sie provozieren, quälen, verletzen, morden. Als solche
Sonderlinge variieren sie, einmal mehr, ein romantisches Motiv (vgl. dazu Oesterle
2019) und halten der modernen Gesellschaft den Spiegel vor. Erst die Künstlichkeit
dieser Puppen erlaubt jedoch die Darstellung der widersprüchlichen Spielarten des
Menschen. Denn wo Folter, Vergewaltigung oder Tod realen Akteuren Darstellungsgrenzen
setzen, können die künstlichen Plastilin-Puppen diese mühelos überschreiten.
Nur diese mediale Künstlichkeit macht in Form einer spätromantisch
inspirierten und vervielfachten Verfremdung der Wirklichkeit die Darstellung des
Unerträglichen möglich.
Mit einem solchen neoromantischen Programm legen die Filmwelten Djurbergs/
Bergs ihre normativen Pfeiler frei und arbeiten an ihrer Demontage. Was hier
betrieben wird, ist mehr als eine romantische Erschütterung von Normen: Durch
eine Ästhetik der permanenten Verunsicherung werden die Grenzen zwischen binären
Ordnungskategorien wie Frau und Mann, Tier und Mensch, Täter und Opfer
und Gut und Böse aufgelöst. Was bleibt, sind schwer fassbare, unberechenbare Hybride
in einer entgrenzten, sich dissoziierenden Welt.13
[1] Diese Einschätzung bezieht sich auf die englisch- und deutschsprachige Forschung. Siehe zu Djurbergs/Bergs Werk ebenfalls die Beiträge von Celant (2008a, 2008b), Crosby (2012), Herbert (2012), Subotnick (2012).
[2] Im deutschen Kontext gelten E.T.A. Hoffmann oder Ludwig Tieck als deren prominente Vertreter. Ihre Werke werden auch unter den unscharfen Begriff der „Schauerromantik“ oder „Schwarzen Romantik“ gefasst, die mit Autoren wie Matthew Gregory Lewis, Mary Shelley oder Edgar Allan Poe wiederum als gesamteuropäisches Phänomen beschrieben wird.
[3] Diese folgen in der Regel einem „triadische[n] Narrationsschema“: Eine spezifische Ordnung wird durch das Eindringen eines Monsters gestört und schließlich durch dessen Überwältigung oder Vernichtung wiederhergestellt (vgl. Overthun 2013, 428).
[4] Beckmann (2019) verweist in diesem Zusammenhang auf die Nähe zu Michail Bachtins Konzept des grotesken Körpers, vor dessen Folie Djurbergs Puppenkörper noch zu untersuchen wären. Siehe einführend zu grotesken Körpern als kulturelle Formationen Edwards (2013).
[5] Siehe den Filmstill unter https://kadist.org/work/once-removed-on-my-mothers-side/(8.3.20).
[6] Siehe den Filmstill unter https://www.x-traonline.org/article/nathalie-djurberg-with-music-by-hansberg- the-parade(8.3.20).
[7] Siehe den Filmstill unter ebd.
[8] Siehe den Filmstill unter http://www.giomarconi.com/artists_slide.php?artID=22&page=11(8.3.20).
[9] Siehe den Filmstill unter https://www.schirn.de/magazin/kontext/2019/djurbergberg/nathalie_djurberg_ hans_berg_ausstellung_schirn/(8.3.20).
[10] Siehe den Filmstill zu One Need Not Be a House, The Brain Has Corridors unter http://www.giomarconi.com/ artists_slide.php?artID=22&page=04.
[11] Siehe zum Natur-Kultur-Dualismus und den angenommenen Differenzen zwischen Mensch und Tier Shelton (2008, 199ff.).
[12] Crosby (2011, 175) erwähnt eine solche Verfremdung am Rande, ohne diese weiter auszuführen, und verweist hier zurecht auf die Nähe zu Bertolt Brechts Theorie des Epischen Theaters.
[13] Abdruckrechte von Filmstills der oben besprochenen Kurzfilme konnten für diesen Beitrag nicht erworben werden. Abbildungen finden sich allerdings in folgenden Ausstellungsbänden: Essling (Hg.) (2019a) und Celant (Hg.) (2008a).
Adam, Jörg (2012). Geier. In Günter Butzer, Joachim Jacob (Hg.), Metzler Lexikon literarischer Symbole (S. 146). Stuttgart u.a.: Metzler.
Barrett-Lennard, Amy (2015). The Secret Garden of Our Subconscious. In Louise Neri (Hg.), Nathalie Djurberg & Hans Berg. The Secret Garden. Ausstellungskatalog (S. 62-69). Melbourne: Perimeter Editions.
Beckmann, Marie Sophie (2019). Hunde-Gangster und zwielichtige Krokodile. Schirn Mag. Zugriff am 02.04.2020 unter https://www.schirn.de/magazin/kontext/2019/djurbergberg/tiere_bei_nathalie_ djurberg_und_hans_berg/.
Bomsdorf, Clemens (2011). Knete, Sex und Video. Art 9, 42-44.
Borgards, Roland (2019). „Als die Tiere sprachen“. Animalitäten zwischen 1795 und 1854. In Roland Borgards (Hg.), Tiere. Handliche Bibliothek der Romantik Bd. 2 (S. 9-17), Berlin: Secession Verlag.
Botz, Anneli (2018). Schlangen, Mädchen und Stop Motion. Im Atelier von Nathalie Djurberg und Hans Berg. Kunstforum international 257, 229-235.
Brittnacher, Hans Richard (2013). Affekte. In Hans Richard Brittnacher (Hg.), Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch (S. 514-521). Stuttgart u.a.: Metzler.
Brittnacher, Hans Richard, May, Markus (2013). Romantik: Deutschland. In Hans Richard Brittnacher (Hg.), Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch (S. 59-67). Stuttgart u.a.: Metzler.
Celant, Germano (Hg.) (2008a). Nathalie Djurberg. Turn into Me. Ausstellungskatalog. Milan: Progetto Prada Arte.
Celant, Germano (2008b). Sex and the Puppets. In Germano Celant (Hg.), Nathalie Djurberg. Turn into Me. Ausstellungskatalog (S. 9-25). Milan: Progetto Prada Arte.
Crosby, Erich (2012). Nathalie Djurberg/Hans Berg. Glas. Parkett: die Parkett-Reihe mit Gegenwartskünstlern 90, 111-114.
Crosby, Eric (2011). Wild Life… In Eric Crosby, Dean Otto (Hg.), The Parade: Nathalie Djurberg with Hans Berg. Ausstellungskatalog (S. 161-187). Minneapolis, Minn.: Walker Art Center.
Drux, Rudolf (2013). Künstlicher Mensch. In Hans Richard Brittnacher (Hg.), Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch (S. 391-401). Stuttgart u.a.: Metzler.
Edwards, Justin D. (2013). Grotesque. London: Routledge.
Essling, Lena (Hg.) (2019a). Nathalie Djurberg und Hans Berg. A Journey Through Mud and Confusion with Small Glimpses of Air. Ausstellungskatalog. Berlin: Hatje Cantz Verlag.
Essling, Lena (2019b). Über die Bühne und die Wälder. Ort und Erinnerung im Werk von Nathalie Djurberg und Hans Berg. In Lena Essling (Hg.), Nathalie Djurberg und Hans Berg. A Journey Through Mud and Confusion with Small Glimpses of Air. Ausstellungskatalog (S. 19-30). Berlin: Hatje Cantz Verlag.
Fooken, Insa, Mikota, Jana (2018). Menschen-Puppen Diskurse als tragfähiger Forschungsgegenstand? denkste: puppe 1, 6-11.
Gernig, Kerstin (2002). Bloß nackt oder nackt und bloß? Zur Inszenierung der Entblößung. In Kerstin Gernig (Hg.), Nacktheit. Ästhetische Inszenierungen im Kulturvergleich (S. 7-29). Köln u.a.: Böhlau.
Gioni, Massimiliano (2019). Morphologie des Volksmärchens. In Lena Essling (Hg.)., Nathalie Djurberg und Hans Berg. A Journey Through Mud and Confusion with Small Glimpses of Air. Ausstellungskatalog (S. 223-228). Berlin: Hatje Cantz Verlag.
Herbert, Martin (2012). Nathalie Djurberg/Hans Berg. Tierisch menschlich. Parkett: die Parkett-Reihe mit Gegenwartskünstlern 90, 102-105.
Ingelfinger, Antonia (2010). Ekel als künstlerische Strategie im ausgehenden 20. Jahrhundert am Beispiel von Cindy Shermans „Disgust Pictures“. Freiburg: Universität.
Kaiser, Gerhard (2010). Literarische Romantik. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Kremer, Detlef (2003). Romantik. Stuttgart u.a.: Metzler.
Kyora, Sabine (2013). Monster in der modernen Literatur und im Film. Aus Politik und Zeitgeschichte 63 (52), 26-33.
Lewinson, Jeremy (Hg.) (2011). Nathalie Djurberg with Music by Hans Berg: A World of Glass. Ausstellungskatalog. London: Camden Arts Center.
Matt, Gerald (Hg.) (2007). Nathalie Djurberg. Denn es ist schön zu leben. Ausstellungskatalog. Nürnberg: Verlag für moderne Kunst.
Neumann, Birgit (2012). Maske. In Günter Butzer, Joachim Jacob (Hg.), Metzler Lexikon literarischer Symbole (S. 226). Stuttgart u.a.: Metzler.
Oesterle, Günter (2019) und Roland Borgards im Gespräch mit Angela Gutzeit, Zugriff am 02.04.2020 unter https://www.deutschlandfunk.de/handliche-bibliohek-der-romantik-das-verschwimmen- der.700.de.html?dram:article_id=461768.
Overthun, Rasmus (2013). Monster/Ungeheuer. In Hans Richard Brittnacher (Hg.), Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch (S. 420-432). Stuttgart u.a.: Metzler.
Rösch, Gertrud Maria (2012a). Rabe. In Günter Butzer, Joachim Jacob (Hg.), Metzler Lexikon literarischer Symbole (S. 334-335). Stuttgart u.a.: Metzler.
Rösch, Gertrud Maria (2012b). Schlange. In Günter Butzer, Joachim Jacob (Hg.), Metzler Lexikon literarischer Symbole (S. 373-374). Stuttgart u.a.: Metzler.
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Schmitz-Emans, Monika (2007). Einführung in die Literatur der Romantik. Darmstadt: WBG.
Schmitz-Emans, Monika (2013). Monster: Eine Einführung. Aus Politik und Zeitgeschichte 63 (52), 11-17.
Seeßlen, Georg (2013a). Film. In Hans Richard Brittnacher (Hg.), Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch (S. 239-249). Stuttgart u.a.: Metzler.
Seeßlen, Georg (2013b). Horror. In Hans Richard Brittnacher (Hg.), Phantastik. Ein interdisziplinäres Handbuch (S. 522-529). Stuttgart u.a.: Metzler.
Shelton, Catherine (2008). Unheimliche Inskriptionen. Eine Studie zu Körperbildern im postklassischen Horrorfilm. Bielefeld: transcript.
Siebenpfeiffer, Hania (2008). Körper. In Clemens Kammler, Elke Reinhardt-Becker (Hg.), Foucault-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung (S. 266-272). Stuttgart u.a.: Metzler.
Stief, Angela (2007). Nathalie Djurberg – Puppenspiele. In Gerald Matt (Hg.), Nathalie Djurberg. Denn es ist schön zu leben. Ausstellungskatalog (S. 15-23), Nürnberg: Verlag für moderne Kunst.
Subotnick, Ali (2012). Nathalie Djurberg/Hans Berg. Wilde Kerle. Parkett: die Parkett-Reihe mit Gegenwartskünstlern 90, 92-95.
Wolfson, Lisa (2018). Das Mysterium Puppe. Semantik und Funktion eines Zwischenwesens. Berlin: Frank & Timme.
Dr. phil.; Promotion 2016 mit einer kulturgeschichtlichen Arbeit an der Universität Göttingen; war dort als Lehrbeauftragte des Seminars für Mittlere und Neuere Geschichte tätig; Forschungen im Bereich der Geschlechter- und Mediengeschichte; unterrichtet im Schuldienst.
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