denkste: puppe / just a bit of: doll | Bd.3 Nr.1.2 (2020) | Rubrik: Fokus
Jana Mikota
Focus: Puppen/dolls like mensch – Puppen als künstliche Menschen
Focus: Dolls/puppets like mensch – dolls/puppets as artificial beings
Abstract:
Der vorliegende Beitrag stellt anhand aktueller Beispiele der Kinderliteratur den
(humanoiden) Roboter in den Fokus der Überlegungen und fragt nach seinen
Funktionen. Dabei fällt auf, dass Roboter nicht nur als Helfer wahrgenommen
werden, sondern in aktuellen Neuerscheinungen als Elternersatz. Dabei nutzen die Romane
geschickt Geschlechter-, Kindheits- und Gesellschaftsdiskurse, um sich existentiellkritischen
Fragen zu nähern und neue Perspektiven zu eröffnen.
Schlagworte: Roboter; Kindheits- und Geschlechterdiskurse; Familie; Kinderliteratur
Zitationsvorschlag: Mikota, J. Gut, böse Oder: Es Kommt Drauf An. Maschinenmenschen in Aktuellen Kinderromanen. de:do 2020, 3, 17-25. DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/5623
Copyright: Jana Mikota. Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International. (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de).
DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/5623
Veröffentlicht am: 20.10.2020
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Künstliche Menschen – (humanoide) Roboter, Automaten, Maschinenmenschen
– spielen nicht nur in der Erwachsenenliteratur eine Rolle,
sondern sind auch fester Bestandteil der Kinder- und Jugendliteratur
des 20. und 21. Jahrhunderts. Nicht von ungefähr spiegeln sich die aktuellen Debatten
um Faszination und Gefahren künstlicher Menschen auch in kinder- und
jugendliterarischen Texten wider. Partiell wurden und werden diese Fragen im
Genre der Zukunftsromane behandelt, wie sie beispielsweise von der niederländischen
Autorin Tonke Dragt1 für Kinder und Jugendliche verfasst wurden.
Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrages sollen allerdings schwerpunktmäßig
aktuelle Neuerscheinungen von realistischen Kinderromanen stehen, in denen
es den Autorinnen und Autoren weniger um die „Beschreibung der Zukunft“
(Esselborn 2019, 16) geht, sondern um humanoide Roboter bzw. Maschinenmenschen
und die unterschiedlichen Funktionen der Mensch-Roboter-Beziehungen
im Alltag der Kinder im frühen 21. Jahrhundert. Ziel des Beitrags ist es, die Bedeutung
künstlicher Menschen in der Kinder- und Jugendliteratur als eine neue
Variante von Puppenerzählungen auszuloten und sie in einschlägige Diskurse
einzubetten.
Eine erste Sichtung und Standortbestimmung der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur
hat sich dabei als vielversprechend erwiesen. So deutet sich hier
eine überraschende Vielfalt an im Hinblick auf die unterschiedlichen Funktionen
der künstlichen Menschen, die von Gefahrenquellen, Helfern, Freunden bis zu
Liebespartnern reichen können. Kombiniert wird die Thematisierung der Beziehung
zwischen Menschen und humanoiden Robotern zudem oft mit philosophischen
sowie existentiell-kritischen Fragen.
Dabei zeichnen sich graduelle Differenzen zwischen der spezifischen Kinderliteratur
einerseits und der Jugendliteratur andererseits ab. Während die Kinderliteratur
Roboter in familiäre Kontexte einbettet und/oder Freundschaften entstehen
lässt, spielen in der Jugendliteratur sowohl Liebesbeziehungen zwischen humanoiden
Robotern und Menschen eine wichtige Rolle als auch mögliche Gefahren
der künstlichen Intelligenz wie letztlich auch ihre Enttarnung (beispielsweise in
den Romanen der deutschen Autorin Margit Ruile). Dabei finden sich in den literarischen
Beispielen sowohl Roboter, die als solche zu erkennen sind und den stereotypen Vorstellungen über Roboter entsprechen, als auch humanoide Roboter,
die sich äußerlich kaum noch von Menschen unterscheiden und Irritationen
und Identitätsbedrohung auslösen können (vgl. auch Westermann 2014, 54).
Darüber hinaus spielt auch die Frage, wer die Schöpfer von Robotern sind und
welche Beweggründe sie haben, in den literarischen Texten eine wichtige Rolle.
Sind Roboter „neutral“ oder „gut“ oder „böse“ oder hängt es vom Kontext ab
und davon, was sie mit den Menschen „machen“ und wie sich die Menschheit zu
ihnen stellt?
Angesichts der Fülle aktueller Texte geht der vorliegende Beitrag nicht auf
den Jugendroman ein, sondern konzentriert sich auf die Kinderliteratur. Nach
einem kurzen Überblick über verschiedene Facetten des Roboterthemas in der
Literatur, werden exemplarisch zwei kinderliterarische Varianten der künstlichen
Menschen thematisiert: Der Roboter als Freund/Helfer und der Roboter als
Elternersatz.
In der Forschung wird zwischen Robotern und Androiden (im Sinne humanoider
Roboter) unterschieden. Dabei gelten Roboter zumeist als Helfer bzw. Arbeitsmaschinen,
die den (menschlichen) Alltag erleichtern können. Bereits auf der
semantischen Ebene sind die Termini „Arbeit“ und „Roboter“ eng verzahnt,
denn der Begriff Roboter geht auf den tschechischen Autor Karel Čapek zurück
und bedeutet im Tschechischen „Fronarbeit“. Demnach sollen Roboter für Menschen
arbeiten und deren Leben erleichtern. Das Verhältnis zwischen Mensch
und Roboter ist hierarchisch: der Mensch als Herrscher, Unterdrücker sowie
Schöpfer des Roboters. Roboter sind jedoch „nicht nur Geschöpfe des menschlichen
Schöpfers, sondern auch seine Spiegelbilder“ (Neuhaus 2014, 161), denn
der Mensch gestaltet den Roboter nicht nur nach seinen Wünschen, sondern auch
nach seinem Ebenbild.
Roboter haben sich einen festen Platz in der Literatur erobert, wobei – gerade
in der Science Fiction Literatur – zumeist eine „Parallele zu den technischen
Entwicklungen in der Realität“ (Nühnen 2009, 3) zu konstatiert ist. In der
Literatur hat das Streben des Menschen, ein eigenes Ebenbild zu erschaffen, eine
lange Tradition. Erinnert sei etwa an die altjüdische Sage, aus Lehm einen Golem
zu erschaffen (vgl. Fooken /Mikota 2014), an die Puppe Olimpia aus E. T. A.
Hoffmanns Erzählung Der Sandmann (Hoffmann 1816) oder an Mary Shelleys Roman Frankenstein, der die Geschichte eines Schöpfers und seines künstlichen
Menschen in Verbindung mit dem Kontrollverlust über das Geschöpf erzählt
(Shelly 1818). Inszenierungen von Robotern sowie Androiden sind in der Literatur
vielfältig, erweisen sich dabei aber nicht ausschließlich als „schrecklich“.
Ausgehend von den bereits erwähnten literarischen Beispielen lassen sich nach
Wittig (1997, 12f.) drei genealogische Linien des künstlichen Menschen in der
Literatur kategorisieren (veranschaulicht durch die Nennung von einschlägiger
Kinder- und Jugendliteratur):2
Die Kinder- und Jugendliteratur kennt somit auch die Spielarten dieser drei Linien, wobei in der gegenwärtigen Debatte das Motiv der humanoiden Roboter zu dominieren scheint. Damit korrespondiert die Kinderliteratur auch mit der einschlägigen inter- sowie transdisziplinären Forschung (vgl. Thimm et al. 2019, 111), in der das Maschinen-Mensch-Verhältnis im Fokus steht. Mit Bezug auf die Arbeiten von Rudolf Drux (1999) und Stefan Neuhaus (2014) sollen die Begriffe Androide, autonome Maschinen, künstliche Menschen und humanoide Roboter hier synonym verwendet werden. Unter einem humanoiden Roboter wird eine hoch entwickelte Maschine verstanden, wobei der „Grad der Menschenähnlichkeit“ (Drux 1999, 32) entscheidend ist. Damit stehen sie auch im Gegensatz zu den Robotern, die als „Monster, Figuren des radikal Anderen“ (Neuhaus 2014, 161) bezeichnet werden können. Die in den hier vorgestellten Kinderromanen entwickelten künstlichen Menschen sind nicht radikal anders, sondern fallen angesichts ihrer stark ausgeprägten Menschenähnlichkeit zunächst nicht auf. Zwar verhalten sie sich anders, werden aber erst nach und nach als „Figuren des radikal Anderen“ überführt. und insbesondere in dem jüngsten literarischen Beispiel – KI. Freundschaft vorprogrammiert – wird eine Gestalt gezeigt, die einen hohen „Grad der Menschenähnlichkeit“ (Drux 1999, 32) erreichen konnte.
Abbildung 1: Cover KI. Freundschaft vorprogrammiert (Umschlaggestaltung: Max Meinzold, dtv 2019)
Folgt man der Definition nach Čapek, wurden Roboter zunächst als Arbeiter und
als Helfer erschaffen, die den Alltag der Menschen erleichtern sollen. In dieser
Funktion sind Roboter als solche sofort erkennbar und verkörpern damit „das
Andere“ bzw. „das Fremde“: Sie sehen nicht menschlich aus, verhalten sich
anders und dienen dem Menschen. Das gilt auch zunächst für die Kinder- und
Jugendliteratur. In Texten wie Der Roboter vom Flohmarkt (nl. 1967, dt. 1997)
von Tonke Dragt übernehmen die Roboter die Hausaufgaben der Kinder. So stellt
Edu, eine der Hauptfiguren, erleichtert fest: „Wie gut, dass die Maschine das alles
erledigt! Vater sagt, dass es 26 Buchstaben gibt [...]. Nicht auszudenken, wenn
man die alle kennen müsste! (Dragt 2010, 10).
Doch Roboter sind nicht nur Helfer in kinder- und jugendliterarischen
Texten, sondern vor allem Freunde und Weggefährten der kindlichen Protagonisten.
Während sie in der Erstleseliteratur vor allem als Weggefährten und
treue Begleiter
fungieren, wird das Zusammenleben der (humanoiden) Roboter
im Kinderroman ab dem neunten Lebensjahr komplexer und den Lesenden wird
eine kritische Reflexion der technischen Möglichkeiten angeboten. Existentielle
Fragen rücken nun in den Fokus der Narration, denn Roboter können mehr
sein als treue Weggefährten, insbesondere diejenigen, die dem Typus Androide
entsprechen und zwischen technischem und menschlichem Dasein changieren.
Auffallend dabei ist, dass die Roboter sowie ihre Schöpfer zumindest in kinder-literarischen
Texten weitestgehend männlich konnotiert sind und erst im Jugendroman
Androide auch weiblich dargestellt werden. Exemplarisch für den Umgang
mit humanoiden Robotern steht der Roman KI. Freundschaft vorprogrammiert von Monica M. Vaughan (2019), der
die Geschichte der Freundschaft der
12jährigen Jungen Eric, genannt Slick,
und Danny erzählt (vgl. Abbildung 1).
Der Roman setzt mit einem Vorwort
ein, in dem Danny den Sachverhalt
erläutert und Slick bereits als
„Roboter“ (ebd., 8) enttarnt. Aber
Slick war nicht nur „ein Roboter, der
aussieht und klingt wie ein Mensch“,
sondern „der ersten Kinderandroid“
(9), was er jedoch nicht wusste. Erzählt
wird die Geschichte der beiden
Jungen aus Dannys und Slicks Perspektive,
dessen Tagebuch Danny
veröffentlicht. Damit werden die
Lesenden direkt mit den Gedanken,
Sehnsüchten und Wünschen des
Androiden konfrontiert, der seine
Umwelt sehr genau beobachtet, sich
neues Wissen aneignet und sich aufgrund
seiner Eindrücke verändert.
Das Tagebuch soll der Aufklärung
dienen und Danny fordert explizit
die Leserinnen und Leser auf,
von den Ereignissen in ihrem Umfeld zu berichten und „sie […] für das, was sie
getan haben, bezahlen“ (9) zu lassen, denn Slick „war [auf einmal] verschwunden“
(7). Dabei ist dem Lesepublikum noch unklar, wer mit „sie“ gemeint ist.
Danny deutet an, dass es gefährlich werden könnte, er es aber für seinen besten
Freund Slick machen muss.
Die Geschichte beginnt mit Slicks Ankunft in der Schule. Er ist neu, der Umzug aus New York liegt hinter ihm, auch wenn er kaum Erinnerungen an sein Leben in der Stadt hat. Trotz des fehlenden Wissens an sein früheres Leben weicht er in seinem Benehmen nicht von der Norm ab. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie, seine Kleidung ist sehr teuer und markenorientiert. Er wirkt zunächst oberflächlich, sucht sich Freunde nach der Anzahl ihrer Follower bzw. den Freunden (im Roman Kudos genannt) in den sozialen Medien aus und beurteilt Menschen nach ihrem Aussehen. Danny dagegen wächst bei seiner Mutter auf, das Geld ist knapp und er ist in der Schule ein Außenseiter. Beide Jungen lernen sich auf einer Benefizveranstaltung kennen und erkennen, dass sie eine Gemeinsamkeit haben. Sie lieben das Online-Spiel X.
Trotz der Unterschiede – Slick besitzt Markenkleidung, Danny nicht – entwickelt Slick eine gewisse Sympathie für den Jungen, wird jedoch am nächsten Tag von der Lehrerin aufgefordert, sich nicht mit ihm anzufreunden:
[Danny] ist nicht sehr beliebt, und du solltest dich besser nicht mit unbeliebten Kindern abgeben – das macht einen schlechten Eindruck (39).
Vielmehr empfiehlt sie ihm, sich mit Ethan Schwartz anzufreunden, der zwar auch nicht besonders beliebt, aber dessen „Vater […] eine bedeutende Persönlichkeit [ist]“ (39). Slick irritiert der Wunsch der Lehrerin, aber er hinterfragt ihn nicht. Bereits in diesen Aussagen deutet sich an, dass die Hierarchien in den Schulen klar festgelegt sind. Dennoch widersetzt sich Slick dem Befehl und sucht weiterhin Kontakt zu Danny, verzichtet auf die Freundschaft mit Luke, dem beliebtesten Jungen der Schule, und freundet sich zudem mit Ethan Schwartz an. Dabei stellt er fest, dass sich „Beliebtheit doch nicht nur in Kudos- Freunden messen“ (117). Er beobachtet, dass manche Jugendliche in den sozialen Medien wenige Freunde haben, aber in der realen Welt „von viel mehr Leuten gemocht“ werden (120). Auch Slick lernt diese zu schätzen, unterhält sich nicht nur über Markenprodukte oder Computerspiele. Dabei widersetzt er sich nicht nur Erwachsenen in seinem Umfeld, sondern belügt diese auch. Damit entwickelt er sich unbewusst weiter und entgleitet seinem Schöpfer. Das, was dieser als positiv programmiert hat, wird nach und nach zu einer Last für Slick. Er wurde erschaffen, um Markenkleidung seiner jugendlichen Peergroup vorzustellen und ihre Bedürfnisse herauszufinden. Er dient dazu, das Konsumverhalten der Menschen zu optimieren, Daten an Werbeagenturen zu liefern und so den Menschen Wünsche zu suggerieren, die ihnen bis zur Begegnung mit Slick fremd waren. „Nur dazu haben sie mich erfunden?“ (258), fragt Slick unglaublich Danny als dieser ihm die Wahrheit sagt. Er reduziert seine Funktion darauf, nur „Schuhe zu verkaufen“ (259) und beruhigt sich erst als seine Freunde versichern, dass er „immer noch der gleiche Slick“ ist und „[d]as, was du warst, als sie dich gebaut haben – das bist du schon lange nicht“ (259). Damit deuten sie auch an, dass Freundschaft Menschen und auch Maschinen verändern kann. Doch Slick widersetzt sich dieser Aufgabe, tritt schließlich vor seine Schöpfer und möchte sich emanzipieren. Er erkennt die Oberflächlichkeit seines Handelns und stellt sich so über seine Schöpfer. Dabei widerspricht er ihnen und betont, dass er „[e]chte Freunde“ habe (276) und damit mehr als nur ein Roboter ist. Er fühlt, denkt und weiß, „dass ich echt bin – auch wenn ich nicht wirklich ein Mensch sein kann“ (277). Ein weiteres Argument ist, dass er Erinnerungen hat, auch welche, die nicht programmiert wurden.
Damit deutet er an, dass es zwischen einem künstlichen und einem menschlichen
Dasein Zwischenstufen gibt und er diese verkörpert. Man könnte sogar noch weiter
überlegen: Ist es ihm gelungen, weil er ein Kind ist und erfahren hat, dass
Kinder ihn so akzeptieren wie er ist? Für Danny wird Slick der erste Freund, den
er jemals hatte, und für Slick wird Danny der erste Freund, der ohne Follower und Markenkleidung ist. Doch damit widersetzt sich Slick nicht nur der Aufforderung
seiner Lehrerin, später auch seiner Eltern, sondern beweist als Kinderandroid
auch einen eigenen Willen und beginnt sein Leben zu hinterfragen. Ähnlich wie
in anderen Romanen wird der Roboter zum Freund, entwickelt Gefühle und sucht
nach seiner Identität bzw. Daseinsberechtigung. Danny und Ethan unterstützen
ihn dabei, aber Slick lernt in ihren Familien auch Liebe kennen und beginnt, auch
das Verhältnis zu seinen Eltern, das kühl und ebenfalls nur auf Konsum programmiert
wurde, zu reflektieren. Er ahmt das Verhalten seiner Freunde nach, scheitert
jedoch bei seinen Eltern, die keine menschlichen Gefühle besitzen, sondern
dem tradierten Muster von Androiden entsprechen und nur Befehle befolgen.
Slick entlarvt somit marktfixierte gesellschaftliche Entwicklungen und bewertet
ein entsprechendes Konsumverhalten kritisch.
Der Roman fragt letztlich nach der Existenz von humanoiden Robotern und
den möglichen Folgen ihres ‚Lebens‘. Er zeigt sie nicht als Projekte der Wissenschaft,
die das Leben der Menschen erleichtern können, sondern stellt sie dar als
abhängigen Spielball in den Händen von Geschäftsleuten, die einzig an Profitmaximierung
orientiert sind.
Humanoide Roboter bekommen in kinderliterarischen Texten jedoch nicht nur die Rolle von Helfenden und Freunden zugewiesen, sondern existieren auch als Elternersatz. Dabei fungieren sie als Doppelgänger eines lebenden Elternteils oder sind Automaten, die die Wünsche der Kinder widerspiegeln, so dass sie zu perfekten Eltern werden. Sie werden somit nicht nur als „Maschinensklave[n]“ (Misselhorn 2018, 7) betrachtet, sondern ihre Funktion wird erweitert: sie sollen nicht nur Familienmitglieder werden, sondern diese auch ersetzen. Dabei spielen die Romane geschickt mit der kindlichen Phantasie, in denen Kinder einerseits die (Pseudo-)Eltern ‚beherrschen‘ und sie zu ihrem Vorteil nutzen möchten, diese wiederum andererseits zu (unmenschlichen) perfekten Elternteilen werden. So präsentieren sie den Kindern zwar aufgeräumte Wohnungen und gutes Essen, aber ohne Wärme und echte Zuneigung. Darüber hinaus erlauben die Texte noch eine weitere Lesart, da sie sich mit tradierten Geschlechtsrollenmustern und -erwartungen auseinandersetzen.
Im Roman Die schrecklichsten Mütter der Welt (Ludwig 2009) lässt die Autorin Sabine Ludwig „schreckliche“ Mütter gegen nette Tanten austauschen und wirft die Frage auf, was geschähe, wenn die „schrecklichsten Mütter der Welt“ plötzlich ausgetauscht würden gegen nette Hausfrauen, die perfekt funktionieren, den Haushalt optimal führen und ihre Kinder niemals nerven. Langweilen sich dann die Kinder? Und was geschieht mit den ‚wirklichen‘ Müttern? Können sie sich in einem Erziehungsheim ändern?
Im Mittelpunkt des Romans stehen die Kinder Emily, Bruno und Sofia, die unter ihren Müttern leiden. Bruno möchte gerne boxen, doch seine Mutter schickt ihn zum Klavierunterricht. Sie sieht, obwohl Bruno lustlos und unbegabt spielt, für ihn eine Pianisten-Karriere vor sich und ist überzeugt, dass ihr Sohn unglaubliches Talent besitzt. Bruno zweifelt daran und versucht immer wieder, der Mutter seine Wünsche mitzuteilen, doch sie versteht ihn nicht oder will ihn nicht verstehen. Emily wächst ohne Vater bei ihrer leicht chaotischen Mutter Suse auf. Suse ist vergesslich und Emily muss ihr immer wieder helfen, sei es im Supermarkt oder im Haushalt. Emily kocht, macht sauber, bügelt und fürchtet ständig, dass ihre Mutter noch Schlimmeres anstellt. Sofia schließlich leidet unter den neuen Familienverhältnissen, denn ihre Mutter hat erneut geheiratet und mit Niklas auch ein weiteres Kind bekommen. Niklas ist, so glaubt die Mutter, das Engelchen der Familie, Sofia dagegen die Böse. Sofia fühlt sich weder verstanden noch geliebt. Die drei Kinder werden auf einen Wettbewerb aufmerksam, in dem die schrecklichste Mutter der Welt gesucht wird. Sie schicken den Bewerbungsbogen ab und warten, was passieren wird. Sofia hält in dem Fragebogen u.a. fest: „Ich hab echt die schrecklichste Mutter der Welt, tippte Sofia in den Computer. [...] Und den schrecklichsten Bruder, der außerdem noch nicht mal mein richtiger Bruder ist. Er sammelt tote Tiere und hat auch sonst ein Rad ab (ebd., 25).
Sofias Mutter versteht nicht, dass ihre Tochter sich für Naturwissenschaften interessiert. Zudem wirft sie ihrer Tochter vor, sie könne, statt vor dem Computer zu sitzen, sich eher die Haare kämmen. Schließlich sähe sie wie ein „Staubwedel“ aus (10). Es wird deutlich, dass die Mütter von ihren Töchtern „mädchentypisches“ Benehmen und Verhalten erwarten.
Aber nicht nur Kinder leiden unter ihren Müttern, auch erwachsene ‚Kinder‘ werden weiterhin gequält und müssen sich den Wünschen ihrer Mütter beugen. In einem weiteren Handlungsstrang wird die Geschichte von Walther Wohlfarth erzählt, der selbst unter einer schrecklichen Mutter gelitten hat und jetzt die WMVA – Wohlfarths Mütterverbesserungsanstalt – ins Leben gerufen hat. Für jede schreckliche Mutter wird eine lebensechte Puppe hergestellt, programmiert und dann in die Familie geschickt. Sie sollen mehrere Wochen die echten Mütter, die währenddessen auf der Nordseeinsel in der WMVA umerzogen werden sollen, vertreten.
Abbildung 2: Konrad: oder das Kind aus der Konservenbüchse (Covergestaltung Annette Swoboda, Oetinger 2019).
Während in Ludwigs Roman die Väter eine untergeordnete Rolle spielen, sind
es in zwei aktuellen Romanen die Väter, die als humanoide Roboter auftreten
und die Frage nach dem perfekten Vater aufwerfen. In dem Roman Der Papamat
von Peter Jacobi (2018) ist es Philipp, der mit seiner Mutter lebt, seinen Vater
nicht kennt und dennoch genaue Vorstellungen hat, wie ein Vater sein sollte.
Björn, der neue Freund der Mutter, entspricht ihnen nicht und es kommt immer
wieder zu Streitigkeiten zwischen Björn und seiner Mutter. Als er abends auf
die Homepage des „Instituts für Papaforschung“ (ebd., 24) stößt, füllt er einen
Fragebogen aus und kreiert unbewusst einen Vater, der drei Tage später in einem
Karton geliefert wird.
Die Szene, die Jacobi beschreibt, ist an Nöstlingers Roman Konrad: oder das
Kind aus der Konservenbüchse (Nöstlinger 1999/2019) angelehnt. Zwar wünscht
sich dort Frau Bartolotti kein Kind, doch sie bekommt ein ähnliches Paket mit
der Post zugestellt wie Philipp. Der Roman, in dem mit Konrad das ‚perfekte‘
Kind an eine Künstlerin geliefert wird und sich im Laufe der Geschichte zu einem
frechen Kind wandelt, kann als Prätext zu
Der Papamat gelesen werden (vgl. Abbildungen
2 und 3).
Stellt Nöstlinger tradierte Kindheitsmuster
in Frage und plädiert für kindliche
Freiräume, so reflektiert Jacobi männliche
Rollenmuster und stellt mit dem humanoiden
Vaterroboter und Björn zwei gegensätzliche
Männertypen dar. Björn ist Kunstlehrer, Sänger
in einer Band und sensibel. Er interessiert
sich nicht für Computerspiele oder Flugzeuge,
zitiert bekannte Schlager und entspricht nicht
dem, was Philipp von einem Vater erwartet.
In seinem Freundeskreis beobachtet er Väter,
die mit ihren Söhnen Fußball spielen, chatten
und sich über ihre Interessen austauschen. Der
SuperDaddy 128T, den Philipp schließlich im
Karton findet, entspricht nicht nur äußerlich
einem tradierten Männerbild, sondern auch
sein Verhalten wurde so programmiert. Die Illustrationen von Alexander von Knorre
zeigen einen muskulösen Mann in einer Pilotenuniform.
Sein Gesicht wirkt kantig und
erinnert an Männerbilder aus Filmen der
1950er Jahre. Philipp erhält – anders als Frau
Bartolotti – einen humanoiden Roboter, der
lediglich mit weiteren Programmen ‚verbessert‘
werden kann. In Nöstlingers Roman
erinnert Konrad zunächst an einen „verschrumpelten
Zwerg“, dessen Kopf „tausend
Falten“ hat und erst mit der „Nährlösung“
zu einem etwa elfjährigen Kind wird (Nöstlinger
1999/2019, 17) (vgl. Abbildungen 2
und 3).
Abbildung 3: Der Papamat (Covergestaltung Alexander von Knorre, Rowohlt 2018).
Im Buch Der Papamat ist Philipp zunächst verwirrt, dann gerührt, endlich „einen Papa zu haben, der ganz für einen da war“ (Jacobi 2018, 44). Er unterhält sich mit ihm über Flugzeuge, freut sich über gemeinsame Interessen und entwickelt schnell Gefühle für die Maschine. Er will nicht erkennen, dass der Papamat ein Roboter ist, der nach seinen Wünschen programmiert wurde. Er genießt die Aufmerksamkeit nicht nur des neuen Vaters, sondern auch seiner Freunde und schafft es sogar, dass sich Björn und seine Mutter trennen. Nach und nach wird der SuperDaddy 128T aber zu einem manipulativen und gewalttätigen Roboter: Ihr Menschen seid ja so blöd. Wir Roboter müssen euch nur bei eurer merkwürdigen Gier nach bedingungsloser Freundschaft, einem besten Kumpel oder Super-Papa packen – schon hängt ihr am Haken! Kauft Software, Module, Festplatten, Upgrades, Downloads ohne Ende! Eines kann ich dir jetzt schon versprechen: Ich werde deiner Mama nach und nach jeden Cent aus der Tasche ziehen, bis euer Konto leer und eine fette Hypothek auf diesem Haus ist. Und Super@d Solutions richtig Kasse macht. (ebd., 209).
Damit wird auch der SuperDaddy 128T in die Tradition jener Roboter gestellt, die
gefühllos und berechnend sind. Dennoch bleibt die Frage offen, ob der Roboter
nicht auch deswegen so handelt, weil er gerne in der Familie bleiben möchte.
Trotz der Gewalt und Manipulation können Philipp, seine Freunde und Björn
die Maschine besiegen. Als Philipp ein Gedicht lernen muss, erkennt er, dass SupperDaddy 128T Literatur nicht versteht, weder zwischen den Zeilen lesen
noch interpretieren kann. Er braucht klare Fakten.
Weder Konrad, der Frau Bartolotti in einer Konservenbüchse geliefert wird,
noch SuperDaddy 128T aus einem Paket entsprechen letztlich den Bedürfnissen
ihrer Umwelt: Konrad ist zu brav, SuperDaddy zu perfekt.
Einen anderen Zugang zu der Frage, welche Funktion Roboter als Elternteile
erfüllen können, greift der Roman Der Tag, an dem wir Papa umprogrammierten
von Christian Tielmann (2017) auf.
Im Mittelpunkt stehen die Zwillinge Jolante und Carlo, die tagtäglich erleben müssen, wie ihr Vater, ein TÜV-Prüfer, überall Gefahren sieht und die Sicherheit kontrollieren muss. Ihre Freunde möchten sie nicht mehr besuchen und der nahende Geburtstag macht ihnen auch Sorgen. Als ihre Mutter dann noch verreisen muss, sollen die Kinder mit ihrem Vater alleine bleiben. Allerdings benimmt sich auf einmal ihr Vater noch seltsamer. Carlo bemerkt, dass er ein Roboter ist, der die Gestalt des Vaters angenommen hat: Der Vater hat ihn programmiert und sich auf diese Weise einen (sehr vorsichtigen) Doppelgänger erschaffen, um selber an einer Dienstreise teilnehmen zu können. Allerdings ist dieser nicht perfekt ist und die Kinder entdecken, wie man seine Programmierung verändern kann. Der Vaterroboter selbst kann nur reagieren, er hat und entwickelt keinen eigenen Willen und kann zudem bestimmte Aufgaben nicht selbständig lösen. Genau hier zeichnen sich jedoch Gefahren ab, denn die Kinder überschätzen sich und erkennen nicht, dass sie durch die Veränderungen des Programms sowohl sich als auch andere Menschen gefährden. Der Vater, der rechtzeitig von seiner Dienstreise zurückkehren kann, greift ein. Jedoch zerstört er den Roboter nicht, sondern schaltet ihn lediglich aus.
Den hier geschilderten Elternrobotern bzw. den Puppen als Stellvertreterinnen der „schrecklichen Mütter“ werden unterschiedliche Funktionen zugewiesen. Sind die Mutter-Puppen nur ein zeitlich befristeter künstlicher Ersatz, bis die realen Mütter wieder erträglich geworden sind, vermisst der Junge Philipp im Roman Der Papamat seinen Vater und grenzt sich vom ungeliebten, weil „unmännlichen“ Ersatzvater ab. Er hat bestimmte Vorstellungen von Väterlichkeit und erschafft sich den (vermeintlich) perfekten Vater. Die Tatsache, dass dieser sich allmählich als Tyrann entpuppt und die Familie nach und nach beherrschen möchte, stößt Erkenntnisse über Männlichkeitsbilder an. In Tielmanns Roman über den „umprogrammierten Papa“ geht es dagegen um das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, als einem Thema, das auch für Männer als Väter zunehmend Relevanz bekommt. So erläutert Tielmann in einem Interview:
Dieses Gefühl des Zerrissenseins: Ich kann nicht überall gleichzeitig sein: Multitasking geht nicht. Dieser Vater glaubt ja wirklich, eine ganz geniale Erfindung gemacht zu haben, er testet sie, er arbeitet da sicherlich schon jahrelang dran, und er würde natürlich niemals das, was er so beschützt, jemandem wie so ‚ner Oma oder so überlassen, sondern nur jemandem, dem er vertraut. Das ist halt im Fall der Geschichte der Roboter, die Kopie seiner selbst – wie er glaubt[.] (Riederer 2018)
Man kann zunächst konstatieren, dass der Kinderroman einen kritischen Blick
sowohl auf den künstlichen Menschen als auch auf seinen Schöpfer bzw. das
dahinterliegende erschaffende System wirft. Fragen nach dem Umgang mit
den Maschinenmenschen und ihren Funktionen werden diskutiert und hinterfragt.
Der humanoide Roboter wird partiell als Helfer oder Freund der Kinder/
Menschen dargestellt, aber am Ende geht es oft darum, den oder die im Hintergrund
agierenden Erschaffer zu erkennen und deren Intentionen zu reflektieren.
Besonders deutlich zeigt sich das in KI Freundschaft vorprogrammiert, denn
hier geht es den Schöpfern um Macht und Reichtum. Damit werden die jungen
Lesenden aufgefordert, eine kritische Sichtweise einzunehmen und ihr eigenes
Handeln zu hinterfragen. In Ludwigs Roman über die schrecklichsten Mütter hingegen
wird deutlich, dass der Schöpfer der programmierten Ersatzmutter-Puppen
selber eine eigene Leidensgeschichte hat, das heißt, eine unglückliche Beziehung
zur eigenen Mutter, die er anderen Kindern ersparen möchte. Der Vater von Carlo
und Jolante wiederum erfindet seinen programmierten Zweitvater nur deshalb,
um sowohl den beruflichen als auch familiären Pflichten nachkommen zu können.
So gibt es Beweggründe zum Einsatz von Robotern im Kinderalltag, die
menschlich daherkommen und das Leben für alle Beteiligten erleichtern wollen,
aber auch solche, die auf Manipulation setzen und auf Machtmotiven, Gier und
Profitmaximierung basieren. Auch wenn man kaum etwas über die Fabrik erfährt,
in der SuperDaddy 128T hergestellt wurde, wird den lesenden Kindern
im Laufe des Geschehens zumeist klar, dass es hier vorrangig nicht um soziale
Beweggründe geht.
Insbesondere die künstlichen Elternroboter ermöglichen es den Kindern aus
Fleisch und Blut, Fehler von Erwachsenen akzeptieren zu lernen und sich nicht unbedingt
nach den perfekten Eltern zu sehnen. „Erwachsene Maschinenmenschen“,
auch das zeigen die Kinderromane, kommen an ihre (rigiden) Grenzen und können von Kindern überlistet werden. Kinderandroide hingegen können lernen und „unmenschliche
Lebenskontexte“ in gewisser Weise hinterfragen. Nicht von ungefähr
wird mit der Figur des ‚Slick‘ im Roman KI. Freundschaft vorprogrammiert eine
künstliche Figur gezeichnet, die einen hohen „Grad der Menschenähnlichkeit“
(Drux 1999, 32) erreicht hat.
Während die Erstleseliteratur stärker auf identifikatorisches Lesen und eine
eskapistische, spannende Lektüre setzt (vgl. Schmidt 2020 i. Dr.), regt der Kinderroman
für das Lesepublikum ab dem neunten Lebensjahr stärker das kritische
Nachdenken über Androide, ihre Schöpfer und die dahinterliegenden Motive und
Systeme an. Es ist nicht unbedingt der humanoide Roboter, der dabei in die Kritik
gerät, sondern sein(e) Erzeuger. Oder anders gesagt: Ob die neuen künstlichen
Menschen in der Kinderliteratur gut oder böse sind, entscheidet nicht der Androide
an sich, sondern das sozial-technische Umfeld, dem er entstammt und das sich
auf ihn einlässt mitsamt den dahinter liegenden moralisch-ethischen Normen und
Regeln. Abschließend fällt auf, dass die Geschlechterrollen in den hier vorgestellten
Beispielen sehr traditionell dargestellt werden. Insbesondere die erwachsenen
Roboter entsprechen oft stereotypen Mustern, wobei das bei den menschlichen
Figuren partiell anders aussieht. Generell gilt, dass sowohl Roboter als auch
Androide sowie nicht zuletzt auch die kindlichen Protagonisten männlich sind.
Technik, Robotik, Künstliche Intelligenz scheinen Themen zu sein, die bislang in
Kinderromanen (noch) ausschließlich männlich gedacht werden.
[1] Tonke Dragt (geb. 1930), zum Beispiel: Der Roboter vom Flohmarkt (nl. 1967, dt. 1997).
[2] Die genannten Beispiele aus der Kinder- und Jugendliteratur sind von der Verfasserin (J.M.) zusammengestellt worden.
Lacombe, Benjamin (2017). Der Schatten des Golem. München: Knesebeck.
Schulenburg, Bodo (2014): Markus und der Golem. Berlin: Hentrich und Hentrich.
Dragt, Tonke (1997). Der Roboter vom Flohmarkt. Route Z. Zwei Erzählungen. Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben.
Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus (1816/1994). Der Sandmann. In E. T. A. Hoffmann, Nachtstücke. Seltsame Leiden eines Theaterdirektors (S. 9-48). Berlin und Weimar: Aufbau-Verlag.
Jacobi, Peter (2018). Der Papamat. Reingek bei Hamburg: Rowohlt.
Rothenberg, Jess (2019). The Kingdom. Das Erwachen der Seele. Hamburg: Oetinger.
Kerner, Charlotte (1999): Blueprint. Blaupause. Weinheim/Basel: Beltz & Gelberg. (TB-Ausgabe 2001)
Ludwig, Sabine (2009). Die schrecklichsten Mütter der Welt. Hamburg: Dressler Verlag.
Pressler, Mirjam (2007). Golem stiller Bruder. Weinheim: Beltz & Gelberg.
Nöstlinger, Christine (2019/ 1975). Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse. Hamburg: Oetinger.
Wasserman, Robin (2008/2010): Skinned-Trilogie. Bindlach: Script 5.
Shelley, Mary W. (1818/2018). Frankenstein; or, The Modern Prometheus (Penguin Classics). London: Penguin books.
Tielmann, Christian (2017). Der Tag, an dem wir Papa umprogrammierten. München: dtv.
Vaughan, Monica M. (2019). K.I. Freundschaft vorprogrammiert. München: dtv.
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Dr. phil., Oberstudienrätin im Hochschuldienst an der Universität Siegen; aktuelle Forschungsschwerpunkte: Theorie des Kinderromans, Kinder- und Jugendliteratur der DDR, kulturwissenschaftliche Bedeutung von Puppen.
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