denkste: puppe / just a bit of: doll | Bd.3 Nr.1.2 (2020) | Rubrik: Fokus
Franziska Burger
Focus: Puppen/dolls like mensch – Puppen als künstliche Menschen
Focus: Dolls/puppets like mensch – dolls/puppets as artificial beings
Abstract:
Die Puppe, ein dem menschlichen Körper nachgeformtes Artefakt, das sich aber
in seiner Materialität vom menschlichen Vorbild unterscheidet, eignet sich
insbesondere aufgrund seiner Unverletzbarkeit als Mittel zur Reflektion von
Grenzerfahrungen. Gerade für die theatralische Darstellung von Menschenversuchen, die
die Grenze zwischen Subjekt und Objekt ausloten, erweisen sich Puppen als geeignetes
Spielmittel, weil ihnen das machterfüllte Spannungsverhältnis zwischen ‚Leben kreieren‘
und ‚Leben nehmen‘ eingeschrieben ist. Anhand der Produktionen Frankenstein (Regie:
Philipp Stölzl) und F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig (Regie: Simon
Meusburg, Spiel und Puppen: Nikolaus Habjan) werden verschiedene Dimensionen der
Inszenierung von Menschenversuchen mit Puppen untersucht.
Schlagworte: Figurentheater; Menschenversuche; Gegenwartstheater
Zitationsvorschlag: Burger, F. Versuchsobjekt Mensch – Menschenversuche Als Gegenstand Von Figurentheaterinszenierungen. de:do 2020, 3, 89-96. DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/5623
Copyright: Franziska Burger. Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International. (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de).
DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/5623
Veröffentlicht am: 20.10.2020
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Menschenversuche gründen auf einer scheinbar paradoxal anmutenden
Ausgangssituation: Die daran beteiligten Personen spalten sich in
zwei Gruppen auf, nämlich beobachtende Subjekte und beobachtete
Objekte. Genauer bedeutet dies, dass zwei an sich gleichwertige Individuen, die
sich der Experimentalsituation gleichermassen bewusst sind und diese zu reflektieren
vermögen, sich (nicht immer freiwillig) auf ein ungleiches Verhältnis einlassen,
bei welchem ein Element zum Objekt degradiert wird. Für den Erfolg des
Experiments wird weiterhin erwartet, dass das Versuchsobjekt sich komplett zur
Verfügung stellt, und, um das Experiment nicht bewusst zu manipulieren, den
Prozess möglichst nicht reflektiert. Doch wie schaltet man die Widerstandskraft
eines menschlichen Versuchsobjekts aus, das für die erfolgreiche Durchführung
eines Experiments die eigene Individualität ausblenden muss? Ein solches Handeln
verweist auf ein äusserst reduziertes Menschenbild und mündet letztlich in
die Frage, was einen Menschen, ein Individuum ausmacht.
Das Spannungsfeld zwischen fehlender Subjektivität und potentieller Widerständigkeit,
so wie es für den an einem Humanexperiment beteiligten Forschungsobjekt
erwartbar ist, wird auch im gegenwärtigen Figurentheater verhandelt. Bei
den Figuren bzw. Puppen handelt es sich um künstliche Artefakte, hergestellt
nach dem Vorbild des menschlichen Körpers, die sich einerseits durch das Versprechen
ihrer totalen Verfügbarkeit und Untersterblichkeit auszeichnen (vgl.
Kavrakova-Lorenz 1989; Knoedgen 1990 und Erbelding 2006) und andererseits
durch die Widerständigkeit des Materials (vgl. Knoedgen 1990, Burger 2018).
Um die damit verbundenen Fragen nach der Hierarchie zwischen Subjekt und
Objekt geht es folglich auch im Figurentheater. Sie manifestieren sich im theatralen
Spiel mit Puppen insbesondere in den Motiven ‚Leben geben‘ und ‚Leben
nehmen‘. So sind zentrale Prozesse der Animation im Figurentheater verbunden
mit der Oszillation zwischen Objekt (Ding bzw. Material) und Subjektivierung
(die Figur) (vgl. Tillis 1992). Welche Potentiale bieten dabei Puppen als von Menschenhand
und nach dem Vorbild des menschlichen Körpers geschaffene Artefakte,
um diese Fragen im künstlerischen Raum zu verhandeln?
Hier soll der Frage nachgegangen werden, wie gerade Puppen in Inszenierungen
als Spielmittel eingesetzt werden, um Humanexperimente darzustellen.
Ein besonderer Fokus wird dabei auf die Reflektion der Dichotomie zwischen Subjekt und Objekt gelegt, welche mit Puppen als Spielmittel materialisiert wird.
Zum einen weist diese Grundsituation der Aufteilung zwischen dem Versuchsleiter
und der Versuchsperson Ähnlichkeiten auf mit dem Verhältnis zwischen dem
kontrollierenden Spieler und der kontrollierten Puppe. Doch haben Puppen weitere
Charakteristika, die in Inszenierungen des Gegenstands ‚Menschenversuche‘
potentiell dramaturgisch genutzt werden können: Gerade durch die offensichtliche
Künstlichkeit der Puppen wird die Frage aufgeworfen, was den Menschen als
Menschen ausmacht und wie herabwürdigende Mechanismen der Objektivierung
und Verdinglichung funktionieren. Im Weiteren wird in den hier vorgenommenen
Analysen herausgearbeitet werden, wie Puppen in der Darstellung komplexer
Zusammenhänge von historischen Ereignissen und unmenschlichem Verhalten
als ein Mittel der Distanzierung fungieren können – denn schliesslich ist es kein
menschlicher Schauspieler, dem dies alles auf der Bühne widerfährt.
Im Folgenden wird hier auf Fälle mit Menschenversuchen eingegangen, die
die Grenzen eines ethisch vertretbaren Handelns ausloten bzw. auf der Grundlage
eines reduzierten Menschenbilds überschreiten und angesiedelt sind im Spannungsfeld
zwischen ‚Leben geben‘ und ‚Leben vernichten‘. Konkret untersucht
wird dies anhand zweier exemplarisch ausgewählter Inszenierungen: Frankenstein
und F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig.1 In Frankenstein, inszeniert
am Theater Basel (Regie: Philipp Stölzl, Theater Basel, Puppen: Marius
Kob), wird Victor Frankensteins Schöpfung durch eine drei Meter grosse Puppe
dargestellt, welche von zwei Spielerinnen und einem Spieler gleichzeitig geführt
werden muss, während alle anderen Rollenfiguren von menschlichen Spielerinnen
und Spielern dargestellt werden. Auf diese Weise wird die Andersartigkeit
und Gemachtheit (vgl. auch Wagner 2003) der künstlich geschaffenen Kreatur
im Kontrast zu den ‚natürlich entstandenen‘ Menschen markiert. Im Stück über
F. Zawrel wird mit Hilfe von Puppen die Biographie des Euthanasie-Überlebenden
Friedrich Zawrel in einer Theaterproduktion theatralisch umgesetzt, wobei
mehrere Figuren durch Klappmaulpuppen dargestellt werden, welche alle vom
Puppenspieler Nikolaus Habjan geführt werden.
Die Geschichte von Frankensteins Monster, dieses künstlich geschaffenen Wesens,
das Mensch sein möchte aber zum Monster gemacht wird, dreht sich genauso
wie die Lebensgeschichte von Friedrich Zawrel unter anderem um die Frage,
was einen Menschen ausmacht: Reichen ein menschlicher Körper und gesellschaftlich
codiertes Verhalten dafür aus oder nicht? In beiden Inszenierungen
bildet gerade der Kampf der ‚Versuchsobjekte‘ gegen ihren Schöpfer bzw. den
medizinischen Versuchsleiter ein zentrales Motiv für den Emanzipationsprozess
der Protagonisten.
Bevor die beiden Produktionen genauer analysiert werden, soll in einem
ersten Schritt ein kurzer Überblick über die Geschichte von und die Praxis mit
Menschenversuchen gegeben werden.
Die Geschichte der Systematisierung von Versuchen an und mit lebenden Menschen setzte im 18. Jahrhundert ein, nachdem zuvor die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem menschlichen Körper vorwiegend durch das Sezieren von Leichen stattfand. Die öffentlichen anatomischen Sektionen in der Renaissance bildeten einen ersten Höhepunkt dieser Praxis. Dabei handelte es sich aber nicht um systematisch strukturierte Experimente, sondern um eine beobachtende und beschreibende Annäherung an die Anatomie des menschlichen Körpers. Wichtigste Voraussetzung für Experimente mit lebenden Menschen war ein Wandel in der Wissensgeschichte und dem damit verbundenen (Selbst-)Verständnis des Menschen (vgl. Pethes, Griesecke, Krause u. Sabisch 2008). Dabei zog die Fokussierung auf den Menschen als Gegenstand möglichen Erkenntnisgewinns die Spaltung in ‚erkennendes Subjekt‘ und ‚erkanntes Objekt‘ nach sich:
Den Menschen der empirischen Beobachtung zu unterwerfen bedeutet, mit aus der Antike übernommenen, humoralpathologischen Körperbildern einerseits, religiös motivierten Unantastbarkeitsgeboten des Menschen andererseits zu brechen und an die Stelle der bloßen natur-historischen Klassifikation statischer Modelle die naturwissenschaftliche Beschreibung lebendiger Phänomene zu setzen (ebd., 13).
Die wissenschaftliche Erforschung des menschlichen Körpers – das heisst, dessen
Verhalten, Erleben und Funktionieren – folgte überwiegend der Tradition der Naturwissenschaften
und ihren empirisch-experimentellen Methoden. Damit Theorien
allgemeine Gesetzmässigkeiten begründen können, von denen (zukünftiges) Verhalten abgeleitet werden kann, müssen die die zu beobachtenden Prozesse und
Phänomene deduktiv bestimmbar sein. Ziel ist demnach, eine vorgängig gefasste
Annahme, eine Hypothese, zu überprüfen, indem unter kontrollierten Bedingungen
in einen sich selbst regulierenden Prozessablauf eingegriffen wird. Die entsprechenden
Experimente werden hierfür in relativ objektivierten Situationen in
Laboren durchgeführt, um die Kausalzusammenhänge möglichst vollumfänglich
erfassen zu können (vgl. Popper 1989). Das heisst, die Experimente sind aufgebaut
„als Beobachtung und anschließende Protokollierung sowie statistische
Auswertung künstlich herbeigeführter Reaktionen an lebenden Körpern unter
Vergleich verschiedener Variablen und verschiedener Versuchspersonen“ (Pethes
et al. 2008, 14).
Übertragen auf die epistemologische Struktur des Menschenversuchs heisst
das: um einen Menschen zum Versuchsgegenstand zu machen, ist es notwendig,
dass er ‚objektiviert‘ wird und das heisst: anonymisiert, ent-individualisiert,
letztlich: herabgewürdigt.
Diese Struktur ist dadurch gekennzeichnet, daß an dem äußerst prekären Punkt experimentellen Wissensgewinn dem Menschen eine eigentümliche Doppelrolle zukommt, die sein Subjektsein tangiert: In der Lesart der klassischen Experimentalkonzeption steht hier dem Subjekt ‚Versuchsleiter‘ das Objekt ‚Versuchsperson‘ gegenüber. Daß in der rigiden Aufteilung zwischen Beobachter und Beobachtetem im experimentellen Handeln Subjektsein und Personalität dieser Versuchspersonen gefährdet oder ausgelöscht werden, macht das Skandalöse und Monströse jener Menschenexperimente aus, deren Aufbau ohne dieses Machtgefälle, ohne die Dimension der Wissenserpressung von gänzlich Ausgelieferten, nicht vorstellbar wäre (Pethes et al 2008, 18).
Dabei können die Versuchsobjekte – verstärkt in psychologischen im Gegensatz
zu anderen naturwissenschaftlichen Experimenten – im Grunde den Verlauf und
die Ergebnisse eines Experiments durch ihr selbstreflektiertes Verhalten steuern
und beeinflussen. Das heisst, wird der Rahmen des streng „strukturiert ablaufenden[
n] Experimentalsituationen“ (ebd.) aufgebrochen, „drängt sich die Frage auf,
wie zwangsläufig und wie eindeutig die Kategorien von Subjekt und Objekt in
solchen Fällen eigentlich verteilt sein müssen“ (ebd.). Diese Thematik wird im Zusammenhang
mit den folgenden Inszenierungsanalysen noch einmal aufgegriffen.
In Bezug auf die Auseinandersetzung mit Menschenversuchen wird es dabei
vor allem auch darum gehen zu bestimmen, wo die Grenze zwischen Machtmissbrauch
und Notwendigkeit liegt. Humanexperimente haben somit immer eine ethische Dimension und sprechen das Thema der Menschenwürde an. Trauriger
Höhepunkt sind in diesem Zusammenhang die menschenverachtenden Versuche
der NS-Ärzte. Doch Faktum ist auch: „Zwischen Wissenschaftsalltag und perversen
Exzessen der Forschung sind Menschenversuche eine grundlegende Praxis
des modernen Wissens vom Menschen, das sich seit über 200 Jahren auf seine
Vermessung und Erprobung stützt“ (ebd., 11). Die im Folgenden betrachteten
zwei Produktionen sind interessanterweise an unterschiedlichen Randbereichen
des Phänomens Menschenversuche angesiedelt: ‚Leben kreieren‘ und ‚Leben
nehmen‘
Abbildung 1: Frankenstein. Inszenierung des Theater Basel @Judith Schlosser.
Ein unüberwindbarer Maschendrahtzaun trennt die Bühnenfläche vom Zuschauerraum
ab. Das Publikum sitzt um die auf drei Seiten eingezäunte Bühne herum
wie um einen Boxring. In den beiden Ecken der nach hinten geöffneten Bühne befinden
sich zwei Podeste: auf dem linken ist eine elegant gekleidete Schauspielerin
und auf dem rechten ein Streichquartett positioniert. Auf Bodenebene dazwischen
befindet sich der Eingang zur Bühne. Über den eingezäunten Bühnenboden wurde
Erde verteilt, in welche mehrere entästete und dadurch abstrahierte Baumstämme
gesteckt wurden. In der Mitte ist eine drei Meter grosse Puppe bäuchlings
platziert, die aufgrund des kalten Zwielichts, in welches die Bühne zu Beginn
getaucht ist, kaum erkenntlich ist.
Bevor auf der Bühne jemand erscheint, ertönt eine Stimme. Die durch einen
Spot beleuchtete Sprecherin haucht und faucht in das vor ihr stehende Mikrophon,
so dass Geräusche entstehen, die das Wehen des Windes und das Gezwitscher
von Vögeln suggerieren. Ihr Hauchen steht für das Atmen der Figur. Sie
keucht, krächzt, seufzt, um Leben anzudeuten. Sobald sie allerdings den Text der
Figur spricht, wird ihre Stimme technisch verzerrt.
Eine Spielerin nähert sich währenddessen der Puppe, die in der Mitte der
Spielfläche liegt, greift deren Schulter und hebt und senkt den Torso, um das
Heben und Senken des Körpers beim Atmen anzudeuten. Es kommt eine zweite
Spielerin hinzu, die ihre Hand in den Kopf der Puppe führt, um so den Kopf zu
manipulieren. Zu zweit bewegen sie langsam die Puppe in Richtung des dritten
Spielers, welcher – sobald sich die Puppe bzw. die Figur des ‚Monsters‘ an einem
Baum hochgezogen hat – den Torso der Puppe mittels Gurte an seinem eigenen Oberkörper befestigt, genauso wie die Füsse, die via Schienen an seine eigenen
Füsse fixiert werden, und fortan auf diese Weise die grösste Stütze der fast drei
Meter grossen Puppe bilden.
Die Figur, also der Puppenkörper, wird von drei Personen manipuliert, während
die Stimme / der Text von einer weiteren Person stammt, die in räumlicher
Distanz zur Puppe positioniert ist. Diese Spielweise erinnert stark an die japanische
Puppenspielform Bunraku, welche im 17. Jahrhundert entstanden ist und
in Japan weiterhin traditionsbewusst praktiziert wird, während im europäischen
Raum verschiedene Formen davon inspiriert sind. Bei der japanischen Puppentheaterform
werden die rund 1,5 Meter grossen Puppen von drei in schwarze
Kleider gehüllten (ausschliesslich männlichen) Spielern manipuliert. Die drei sind
hierarchisch geordnet in den rangniedrigsten Fussspieler, Handspieler und den
ranghöchsten Kopfspieler. Sowohl Sänger-Rezitator, der sämtliche Dialogpartien
wie auch erzählende Zwischenteile übernimmt, als auch der Shamisen2-Spieler
tragen beide traditionelle Zeremonialgewänder und sitzen rechts neben der Bühne
auf dem Boden, stets für das Publikum sichtbar. Die Handwerkskunst der
Gestaltung einer Puppe, das Stückrepertoire aber auch die Kunst der Manipulation
werden noch heute vom Meister an die Schüler weitergereicht und am Leben
erhalten.
In Frankenstein ist der Hauptspieler aufgrund des grossen Gewichts des
Körpers der Puppe an diese fixiert und deren Füsse sind über Schienen an den
Schuhen des Spielers befestigt. Die beiden Puppenhände, die jeweils ungefähr
30 Zentimeter Durchmesser haben, werden an den Handgelenken von den beiden
Spielerinnen rechts und links gehalten. Muss die Figur beispielsweise etwas
greifen, so wird der Gegenstand von der Hand der manipulierenden Spielerin
festgehalten und gegen die Hand der Puppe gepresst. Zu dritt bewegen sie so die
Puppe, gehen mit ihr, manipulieren ihre Glieder, lassen sie Gesten ausführen,
den Kopf und insbesondere den Unterkiefer bewegen. Das Auffälligste ist (neben
ihrer imposanten Grösse) die Gestaltung der Puppe: Sie ist ein Hybrid, dessen
Skelett eine Metallkonstruktion ist, der Oberschenkel aus Metall besteht und der
Rest des Körpers aus Latexstücken wie Stoffteilen zusammengenäht ist, wobei
die Nähte sichtbar belassen sind (vgl. Abbildung 1).
Dieser vom Wissenschaftler künstlich geschaffene Mensch, dem die eigene Herkunft
selbst lange unbekannt ist, wird von der Umwelt als Monster wahrgenommen.
Doch was fehlt dem Kunstwesen, um als Mensch anerkannt zu werden? Die
menschliche Gestalt und der Bewegungsapparat, Wahrnehmung, ein Bewusstsein
und vor allem ein Selbst-Bewusstsein, Sprache als Ausdrucks- und Kommunikationsmedium,
reichen offenbar dafür nicht aus.
In der Inszenierung wird wie in Mary Shelleys Roman Frankenstein das
künstlich geschaffene Wesen dabei begleitet, wie es einen ersten Kontakt mit
Menschen hat, mit einem Mädchen Ball spielt, und sich in diese Lebenswelt zu
integrieren versucht, indem es sich durch das Belauschen und Beobachten einer
jungen Tochter und ihrem Vater die menschliche (deutsche) Sprache selbst beibringt.
Doch es wird von beängstigten Menschen weggejagt, aus Wut und dem
Bedürfnis nach Rache tötet er diese. Aufgebracht bricht das namenlose Wesen
auf, den Menschen zu finden, der seine Existenz verantwortet. In Ingoldstadt
findet es schliesslich Frankenstein und erfährt von diesem, wie es genau geschaffen
wurde: Aus Leichenteilen zusammengenäht und mit einem Stromschlag zum Leben erweckt. Wissenschaftsgeschichtliche Vorlage für Shelleys Romanfigur
war vermutlich der italienische Wissenschaftler Luigi Galvani, der mit Elektrizität
tote Froschschenkel zum Zucken brachte, was auch in den Roman und insbesondere
in das Lebensverständnis von Victor Frankenstein einfloss (vgl. Ruston
2014).
Die Inszenierung verweist auf ethische Fragen in Bezug auf das Experimentieren
mit Leben. Die Kreatur ist das Resultat einer Reihe von Humanexperimenten,
deren Ziel es ist, einen Menschen künstlich herzustellen. Doch
von der Umwelt, in die er hineingeworfen wird, wird er nicht akzeptiert. Die
Andersartigkeit
des Körpers, welcher nicht geboren, sondern künstlich hergestellt
wurde, wird in der Inszenierung durch den Puppenkörper materialisiert als
ein zusammengeflickter statt geborener Schauspielerkörper. Nur durch die Bewegung
der Spieler und Spielerinnen lebt dieser ‚Mensch‘, während die Stimme
räumlich distanziert bleibt.
Abbildung 2: F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig des Schubert Theater Wien @Erich Malter.
In der dokumentarischen Produktion F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig
des Schubert Theater Wien (Regie: Simon Meusburger, Puppen und
Spiel: Nikolaus Habjan) wird mit Puppen die Geschichte von Friedrich Zawrel
gezeigt. In der Inszenierung erzählt (die Figur) Friedrich Zawrel dem Puppenspieler
Nikolaus Habjan seine Lebensgeschichte, die wiederum episodenhaft von
Habjan und den Puppen darstellerisch wiedergegeben wird. So sitzen die beiden
zu Beginn der Aufführung links auf der Bühne an einem Tisch. Vor ihnen liegen
mehrere Ordner, randvoll gefüllt mit Dokumenten. Zawrel, dargestellt durch
eine Puppe, ein älterer Herr mit schütterem Haar und Brille, gekleidet in ein
kariertes Hemd, erzählt dem immer wieder nachhakenden Puppenspieler Habjan
seine Lebensgeschichte. Beginnend bei seiner Kindheit und den Bogen ziehend
zur Jugend und der damaligen Gegenwart zeichnet sich in Friedrich Zawrels Lebensbericht
rasch ein roter Faden ab: Wie er als kleiner Bub 1935 in die erste
Kinderfürsorgeanstalt
gebracht wurde, nachdem seine alleinerziehende Mutter
die Miete nicht mehr zahlen konnte (der Vater, Alkoholiker, trat erst später in
sein Leben). Wie er von seinem Bruder getrennt wurde, da dieser früher in eine
Pflegefamilie aufgenommen wurde, während er selbst, als schiarch abgestempelt,
von einer Pflegefamilie zur nächsten Institution gereicht wurde, von welchen er wiederum immer wieder wegrannte. Als einziger Junge in der Schule war Zawrel
nicht bei der Hitler-Jugend und wurde deswegen von den Schulkameraden ausgeschlossen,
weshalb er nicht mehr in die Schule ging und letztlich von den Behörden
in die Kinderfachabteilung Am Spiegelgrund gebracht wurde. Die hierher gebrachten
Kinder und Jugendlichen galten als ‚wertlos‘, weshalb man sie – nachdem oft
zuvor Versuche an ihnen durchgeführt wurden und / oder sie gefoltert wurden –
ermordet wurden. Dies geschah unter dem Vorwand, dass die Kinder und Jugendlichen
therapiert werden würden. Allerdings wurde in einem ersten Schritt der
Zustand der ‚Patienten‘ bewusst medikamentös verschlechtert, um sie dann mit
einer Injektion von ihrem ‚Leid‘ zu erlösen (vgl. Abbildung 2).
An diesem Ort, der zweitgrössten von
mehr als dreissig Kinderfachabteilungen des
Deutschen Reiches, wurden bis zum Ende
des Krieges zwischen 700 bis 800 Euthanasiemorde
an Kindern durchgeführt.
So war die Einstufung ‚erbbiologisch
und sozial minderwertig‘ auch das Verdikt,
das Friedrich Zawrel vom leitenden NS-Arzt
Heinrich Gross erhielt. Dies war das Todesurteil
vieler Insassen. Doch Zawrel konnte
dank der Hilfe der Schwester Rosa fliehen.
Seinem Peiniger Dr. Gross begegnete er nach
dem Krieg allerdings erneut wieder, diesmal
in dessen Funktion als Gerichtsgutachter
(vgl. Abbildung 3).
Abbildung 3: F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig des Schubert Theater Wien @Barbara Pallffy.
Die Darstellung erfolgt abwechselnd
erzählend und kommentierend, zum Teil
von dem alten Zawrel selbst im Gespräch
mit Habjan oder in Form eines wiederholten
Abtauchens in die Erinnerungen selbst, die
von Habjan mit anderen Puppen sowie auch
von ihm selbst als Schauspieler umgesetzt
werden. Die Puppen stellen neben den Spiegelgrund-
Kindern auch den jungen und alten
Zawrel sowie den alten Dr. Gross dar. Es sind Klappmaulpuppen, die Habjan über seinen Arm gestülpt hat, und die sorgfältig
nach dem Vorbild der historischen Vorbilder gestaltet sind. Die Puppen dienen
ebenfalls zur Materialisierung des Objektstatus des Inhaftierten: Als Zawrel beispielsweise
vom Pfleger Dvorak aus seinem Zuhause abgeholt und in die Anstalt
Am Spiegelgrundgebracht wird, trägt der Anstaltsangestellte – dargestellt von
Habjan – die Zawrel-Puppe sorglos wie ein Kissen, also einen Gegenstand, und
nicht wie eine Person. Dieses Menschenkissen wird – angekommen in der Anstalt
– an einem Haken aufgehängt und für die Untersuchung durch den dienstleitenden
Doktor Gross vorbereitet, wodurch klar wird: Dieser Körper ist fortan ein
Experimentierobjekt und kein lebenswerter Mensch mehr. Das Urteil nach der
ersten Inspektion durch Doktor Gross: „Erbbiologisch und sozial minderwertig“.
Gegen die Tabletten und „Pulverl“, die er gezwungen wird einzunehmen, beginnt
sich der Junge zu wehren: „Warum macht ihr das denn mit mir? Ich bin doch gar
nicht krank! Ich bin doch gar nicht krank.“
Zawrel berichtet, wie an ihm gleich nach seiner Einweisung eine Pneumoenzephalographie
durchgeführt wurde, die in anderen Fällen oft tödliche Folgen
hatte. In den Jahren darauf wurde er Opfer von Medikamentenversuchen. Als
Strafe gegen seinen ausdauernden Widerstand erhielt er Wickel- und Kaltwasserkuren,
es wurde ihm ausserdem Apomorphin verabreicht, ein Medikament, welches
zu starkem und stundenlangem Erbrechen führt. Er wurde des Weiteren als
Studienobjekt für Krankenschwesternschülerinnen ‚eingesetzt‘, wobei an dem
nackt auf einem Podest stehenden Jungen die Charakteristika eines erbbiologisch
und sozial minderwertigen Menschen demonstriert wurden. Die Fluchtversuche,
die der Junge unternahm, misslangen. Nach seiner Rückkehr wurden ihm jeweils
‚Schwefelkuren‘ verordnet. Diese waren verbunden mit der Intention, dass die
durch das Mittel verursachten Lähmungserscheinungen weitere Fluchtversuche
verunmöglichen. Dank der Krankenschwester Rosa gelang Friedrich Zawrel
1944 schliesslich die Flucht. Erneut wurde er gefasst, doch dieses Mal wurde er
in die Jugendhaftanstalt Kaiserebersdorf gesteckt, wo er 1945 von der US Armee
befreit wurde.
Zawrel wurde im Nachkriegsösterreich durch den Staat eine Ausbildung
verwehrt. Mit Gelegenheitsjobs und vor allem mit Diebstahl schlug er sich als
Kleinkrimineller durch. 1975, nachdem er einem Trick der Polizei aufgelaufen
war und vor Gericht treten musste, begegnete er seinem Peiniger erneut: Heinrich
Gross, weiterhin praktizierender Mediziner, war in der Zwischenzeit zu einem der wichtigsten Gerichtsgutachter in Österreich aufgestiegen, unter anderem ausgezeichnet
mit dem Bundesverdienstkreuz für Wissenschaft und Kunst. Erneut
wiederholte der Arzt sein Urteil über Zawrel: „Erbbiologisch und sozial minderwertig“.
Zawrel musste für mehrere Jahre in die Justizanstalt Stein. Dort aber
holte er den Schulabschluss nach und versuchte mit Briefen an Politikerinnen
und Politiker auf das Unrecht und auf Gross’ Taten aufmerksam zu machen.
Die Existenz der rund 800 Kindergehirne beispielsweise, die Gross weiterhin zu
Forschungszwecken untersuchte und darüber publizierte, wurde von der Öffentlichkeit
nie wirklich hinterfragt. Erst im Jahr 2000 kam es zu einem Gerichtsverfahren,
welches allerdings aufgrund der Diagnose Demenz von Gross eingestellt
wurde.
Zawrel betrieb bis zu seinem Tod im Jahr 2015 Aufklärungsarbeit, indem er
Vorträge hielt und Gespräche an Schulen führte, mit dem Ziel, dass das Grauen
nicht vergessen und aufgezeigt wird, wie mit den Opfern des NS-Regimes in
Österreich in der Nachkriegszeit umgegangen wurde und wird, die teilweise noch
immer auf eine Form Wiedergutmachung warten müssen (vgl. Baumann 2009,
24). Auch an der Arbeit von Habjan und Meusburger war Zawrel äusserst interessiert.
So stellt das Stück auch eine Form der Erinnerungsarbeit dar, das auch nach
dem Tod Zawrels weiter aufgeführt wird.
Inszeniert wird hier ein Stück Geschichte anhand der Biographie eines Einzelnen.
Das dokumentarische Theater baut auf den Gesprächen auf, die Nikolaus
Habjan und Simon Meusburger mit Friedrich Zawrel geführt haben. Der Puppenspieler
Habjan übernimmt dabei mehrere Rollen: Jene des Interviewers – also
sich selber – des Interviewten, dessen jüngeres Ich, seine Freunde, seine Peiniger,
seine Helfer. Die Puppen erfüllen dabei mehrere Funktionen: Einerseits dienen
sie als Mittel, die historische Distanz zu überwinden, andererseits helfen sie aber
auch, die von der realen historischen Person Zawrel erfahrenen unmenschlichen
Handlungen und Ereignisse auf der Bühne umzusetzen und dabei Fragen nach
Macht und Ohnmacht zu reflektieren.
Beide Inszenierungen drehen sich um elementare Fragen rund um das Mensch-Sein, um Menschenwürde und um die gesellschaftlichen Aushandlungen dessen,
was als lebenswertes Leben gilt. Dafür wurden für die Darstellung zentraler
Figuren neben menschlichen (Schau-)Spielerinnen und -Spielern jeweils auch Puppen eingesetzt. Diese künstlichen Menschenkörper materialisieren in dem
einen Fall das aus Leichenteilen geformte und unter Strom gesetzte Geschöpf
Frankensteins, während sie in dem anderen Fall die nahezu vergessene Vergangenheit
und das Schicksal eines ‚echten‘ Menschen in die Gegenwart holen. In
beiden Fällen geht es dabei um die Manifestation von Ohnmacht und Erniedrigung
der Protagonisten, wie auch um die Frage des Verhältnisses zwischen
Leben zu repräsentieren und zu sein.
Parallel dazu haben die Puppen jedoch auch noch eine andere Funktion: Sie
ermöglichen den Figuren, sich von ihrer Rolle als Opfer zu emanzipieren, sie
erheben die Stimme und sie werden zu den Erzählern ihrer eigenen Geschichte.
Dies wird dadurch deutlich, dass in beiden Inszenierungen eine Erzählerfigur
eingesetzt wird, die aus der Ich-Perspektive die dargestellten Ereignisse beschreibt
und aus einer subjektiven Position heraus kommentiert. In F. Zawrel
ist es die Figur des in der Aufführung interviewten Zawrel, dessen Bericht
durch die szenische Darstellung der Ereignisse unterbrochen wird, während in
Frankenstein, ähnlich wie bei einem Film, eine Erzählstimme (gesprochen von
der Schauspielerin auf dem Podest) aus dem Off ertönt und parallel dazu auf der
Bühne die Darstellung erfolgt. So können jeweils in unterschiedlicher Weise die
Erfahrungen der Protagonisten erzählt, reflektiert und kommentiert sowie auch
innerste und geheimste Gedanken wiedergegeben werden. Auf diese Weise lösen
sich die Versuchsobjekte von ihren Schöpfern und Peinigern und werden zu den
Autoren bzw. zu den Subjekten ihrer eigenen Geschichte und bestimmen fortan
ihren Wert selbst.
Die Emanzipationsgeschichten der beiden Protagonisten in Frankenstein
und F. Zawrel sind aussergewöhnliche Leidensgeschichten. Dadurch, dass in beiden
Inszenierungen Objekte (oder: Opfer) von Menschenversuchen portraitiert
werden, können die Schattenseiten von Humanexperimenten herausgearbeitet
werden: Es wird gezeigt, dass die Motivation der Versuchsleiter nicht die aus
den Experimenten gewonnenen Erkenntnisse sind, die für eine breitere Allgemeinheit
von Nutzen sein könnten, sondern die Ausübung von Macht basierend
auf dem Missbrauch naturwissenschaftlicher Methoden. Die Puppe als Distanzierungsmittel
lässt dabei eine facettenreiche Aushandlung der Ambivalenzen
von Menschenversuchen zu. Die Unverletzbarkeit der Puppen in Verbindung
mit ihrer anthropomorphen Gestaltung eröffnet die Möglichkeit zur Darstellung
und Verhandlung von Grenzerfahrungen, die mit menschlichen Darstellerinnen und Darstellern nicht umsetzbar wären. Dank dieser Eigenschaft können in den
analysierten Inszenierungen die physische und psychische Belastbarkeit der Puppen-
Darsteller überschritten und der Raum geöffnet werden zur intensiven Ausleuchtung
von Aspekten des Menschseins, die im liminalen Bereich liegen.
[1] Als weitere Produktionen wären hier auch zu nennen: Kaspar Hauser am Schauspielhaus Zürich (Regie: Alvis Hermanis) und die Performance Excavations: The Anatomy Lesson von Marijs Boulogne. Während erstere mit der Verpuppung von Kinderschauspielerinnen und Kinderschauspielern arbeitet, um die engen gesellschaftlich geprägten Moralvorstellungen darzustellen, denen das Findelkind Kaspar Hauser ausgesetzt ist, wird in Excavations die Obduktion eines aus Wollfäden geschaffenen Kleinkindes durchgeführt, um dessen Todesursache zu untersuchen.
[2] Die Shamisen ist ein japanisches Saiteninstrument.
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Knoedgen, Werner (1990). Das unmögliche Theater. Zur Phänomenologie des Figurentheaters. Stuttgart: Urachhaus.
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Wagner, Meike (2003). Nähte am Puppenkörper. Der mediale Blick und die Körperentwürfe des Theaters. Bielefeld: Transcript.
Frankenstein. Regie: Philipp Stölzl. Premiere: Theater Basel, 19.09.2014.
F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig. Regie: Simon Meusburg. Premiere: Schubert Theater Wien, 18.03.2012.
Abbildung 1: Frankenstein. Inszenierung des Theater Basel (Regie: Philipp Stölzl; Puppen: Marius Kob; Fotografie: Judith Schlosser) @Judith Schlosser.
Abbildung 2: F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig des Schubert Theater Wien (Regie: Simon Meusburger; Puppen und Spiel: Nikolaus Habjan; Fotografie: Erich Malter) @Erich Malter.
Abbildung 3: F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig des Schubert Theater Wien (Regie: Simon Meusburger; Puppen und Spiel: Nikolaus Habjan; Fotografie: Barbara Palffy) @Barbara Palffy.
Franziska Burger studierte Theaterwissenschaft und Deutsche Literaturwissenschaft an den Universitäten Bern und Leipzig und schloss am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern ihre Dissertation zu den Verhältnissen zwischen Spieler*innen und Spielfiguren im offen gespielten Figurentheater ab. Seit 2019 arbeitet sie an einem vom SNF geförderten Forschungsprojekt zu den kulturellen Beziehungen zwischen Südafrika und der Schweiz während der Apartheid.
Korrespondenz-Adresse / correspondence address
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