Die Welt im Kleinen Bestaunen: Das Phänomen der mechanischen Puppenandroiden in den Kunst- und Wunderkammern der frühen Neuzeit
Schlagworte:
Kunst- und Wunderkammern, Cyborg, Automat, Naturabguss, Verhüllungsmechanismen, Mensch und MaschineAbstract
In den Kunst- und Wunderkammern versuchten die Sammler des 16. und 17. Jahrhunderts, eine Ordnung des Kosmos im Kleinen zu entwerfen. In ihnen wurden die ausgestellten Kuriositäten, Naturobjekte, wissenschaftlichen Geräte und Kunstwerke in einem sogenannten theatrum sichtbar gemacht. Sie repräsentierten die göttliche Schöpfung en miniature. Kunst und Technik bildeten hier keinen Dualismus, sondern wurden stets zusammengedacht. In diesem Kontext spielt die Figur des mechanischen Puppenandroiden, als Teil frühneuzeitlicher Sammlungen, eine essentielle Rolle. Obwohl die sogenannten Tischautomaten keineswegs eigenständig agieren können und nur die Mechanik sie zu bewegen vermag, werden sie als lebendig empfunden. Das wechselseitige Spannungsverhältnis zwischen Sichtbarem (Hülle) und Verstecktem (Mechanik) spielt dabei als Illusionsproduktion von Lebendigkeit eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang stellt Donna Haraways Figur des Cyborgs ein inhaltliches Bindeglied zur Gegenwart dar.
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