»Kleine heile Welt?« Das Puppenhaus in Astrid Lindgrens Erzählung »Im Wald sind keine Räuber« (1949/1952) und seine literarischen Grenzüberschreitungsfunktionen
Abstract
Die hier vorgenommene Interpretation von Astrid Lindgrens Erzählung „Im Wald sind keine Räuber“ (Ingen rövare finns i skogen) (1949/1952) zeigt, dass dieser literarische Text außerfiktionale, pädagogische, psychologische sowie soziale Funktionen aufheben kann, die dem Spiel mit Miniaturpuppen in unserer Gesellschaft traditionell zugewiesen werden. Tradierte gesellschaftliche Funktionen kindlichen Puppenhausspiels werden somit neu akzentuiert. Mit den literarischen Strategien, die dieseVeränderungen bewirken und die hier detailliert aufgezeigt werden, lässt sich erklären,wie Peter, der kindliche Protagonist, im Spiel mit der Puppe Mimmi lernt, mit seiner entwicklungsbedingten Angst vor Gefahr und Gewalt zurecht zu kommen sowie den an ihn herangetragenen Geschlechterrollenerwartungen zu begegnen. Diesem Klassiker der Kinderliteratur kommt so ein überzeitlicher Stellenwert zu.
Copyright (c) 2019 Julia von Dall’Armi

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